VII (Rheinsteig) – Von Vallendar nach Oberlahnstein

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Tag 7 auf dem Rheinsteig. Mein Akku ist leer, ich kneife vor der Klamm, erlebe das Wunder von Lahnstein und treffe die Sinatras beim Griechen (7. Oktober 2017, 23 km).

Als ich mein Rollo heute Morgen um halb acht hochlasse, ist mir noch ein Rest Sonnenaufgang vergönnt.img_7936 Ich mache mir meinen Kaffee, falte meinen Pizzakarton auf handliche Größe, damit ich mein „Frühstück“ auch transportiert bekomme, mache kurz sauber und packe die restlichen Sachen. Ich habe Glück. Alle gewaschenen Sachen sind trocken geworden.

Meine Gastgeberin ist schon wach, und ich schwärme von dem phantastischen Ausblick, der sich mir heute Morgen geboten hat. Was für ein Luxus, jeden Tag diesen Blick zu genießen. Sie pflichtet mir bei – der Blick ist auch nach mehr als 30 Jahren immer noch atemberaubend und nutzt sich nicht ab. Wir verabschieden uns herzlich, und dann geht es kurz vor neun auch schon los.

Raus aus Vallendar

Heute erwartet mich angeblich eines der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Stücke auf dem Rheinsteig, die Ruperts Klamm, ein 1,5 km langer Abstieg über 250 Höhenmeter zwischen zwei Felsen hindurch ins Tal.

Bis dahin muss ich aber erst mal den zivilisatorischen Teil hinter mich bringen. Ich laufe nicht zurück zu der Stelle, an der ich gestern den Rheinsteig verlassen habe, sondern auf direktem Weg runter nach Vallendar. Ob das die beste Entscheidung war, wage ich zu bezweifeln, denn der Weg auf Bürgersteigen durch die Ausläufer Vallendars könnte langweiliger kaum sein. Nach 15 Minuten bin ich im Ortskern und bewundere die große Kirche, die leider geschlossen ist und im Anschluss ein paar Fachwerkhäuser, darunter die älteste Weinstube des Ortes, Die Traube.img_7937

Hier beginnt wieder der offizielle Rheinsteig. Runter vom Bürgersteig, steige ich über schmale Treppen zwischen Häusern hindurch immer höher, in Richtung Theologische Fakultät. Für kurze Zeit ist der Weg begrünt. Rund um das Kloster und dem dazugehörigen, parkartigen Klostergarten samt Pavillon ist recht viel los. Der ein oder andere entdeckt die Muschel an meinem Rucksack, die ich als Glücksbringer auch außerhalb von Jakobswegen am Rucksack hängen habe und wünscht mir Buen Camino.

Gassigehen ist Frauensache

Es geht wieder abwärts. Nächster Anhaltspunkt ein Parkplatz, auf dem gerade rüstige Rentner im Akkord aus ihren Autos gespuckt werden. Es sammeln sich sicher 20 krakeelende Menschen, und ich lege direkt mal einen Gang zu, um dem Pulk zu entkommen, der sich jetzt sicher wie ich in Richtung Ehrenbreitstein aufmacht.

Auf geteerten Feldwegen geht es durch Wald- und Wiesenlandschaften, als auf einmal zwei große Hunde auf mich zugestürmt kommen. Ein lautes“Die tun nichts“ schallt mir bereits entgegen, als ich die dazugehörigen Besitzerinnen noch gar nicht sehen kann. Ich bleibe stehen, die Stöcke eng am Körper und versuche, ruhig zu bleiben. Hunde mag ich, es sei denn sie kommen auf mich zugerast. Dann ist meine Gelassenheit wahrlich ausbaufähig.

Die Hunde beschnüffeln mich begeistert, da stehen ihre Herrchen bzw. Frauchen auch schon entschuldigend neben mir. Die beiden Damen fangen gleich eine Unterhaltung an. Wo ich heute hin gehe, wie lange ich schon unterwegs sei und dass sie das echt respektabel finden, dass ich das offensichtlich ganz alleine durchziehe. Sie gingen zwar auch allein in den Wald, aber hätten immerhin ihre Hunde dabei.

Ich muss sagen, dass mich das Thema „allein als Frau“ zunehmend nervt, denn ich stelle fest, dass, je häufiger ich gefragt werde, je häufiger ich mich frage, ob ich so naiv bin oder die anderen so überängstlich. Ich habe mich noch auf keiner meiner langen Touren wirklich gefürchtet. Klar, manchmal habe auch ich ein etwas mulmiges Gefühl, wenn der Wald besonders dunkel ist und ich komische Geräusche höre, oder wenn ich schon lange niemanden mehr getroffen habe und keinen Handyempfang habe, aber meine Befürchtungen gehen dabei immer hauptsächlich in die Richtung: was, wenn dir etwas passiert (Sturz, Verletzung)? Wie lange dauert es, bis dich jemand findet? Das sage ich auch den beiden Ladies und sie lachen: bis Ehrenbreitstein sei ich sicher – da würden sie später noch einmal hinlaufen und dann würden sie mich im Notfall finden.

Nicht in Form, aber Plattform

Ich gelange in den nächsten Ort und werde an Freibad und Tennisplatz vorbeigeleitet. Dort kommt mir eine weitere Dame mit Hund entgegen. Gassigehen scheint heute Frauensache zu sein. Auch sie redet kurz mit mir und das Gespräch verläuft ähnlich wie das Vorangegangene.

Ich gehe weiter. Schneller als erwartet, erreiche ich das Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau (2011), rund um die Festung Ehrenbreitstein, wo ich den Pfad verliere. Das macht nichts. Ich will sowieso erst einmal auf die Plattform, die einen tollen Blick auf Koblenz bietet. Über schräge Planken laufe ich nach oben, vorbei an ein paar frierenden Ausflüglern, die im pfeifenden Wind mit Selfie-Sticks hantieren.

Blick auf das Deutsche Eck in Koblenz direkt vom RheinsteigMein Handy klingelt. Es ist meine Mutter, die mir bereits heute Morgen zwei bisher unbeantwortet gebliebene WhatsApp geschickt hat, in denen sie wissen wollte, ob es mir gut gehe und die nun mit einem WhatsApp-Anruf ihr Glück versucht. Ich habe mich bisher noch nicht zurückgemeldet, weil ich erst mal vorankommen wollte und drücke sie weg.

Ich habe eine erklärte Abneigung gegen WhatsApp-Anrufe, wenn ich nicht gerade im Ausland im Hotel bin. Außerdem pfeift der Wind hier eh viel zu laut. Sie versucht es erneut, ich drücke sie wieder weg. Als sie es ein drittes Mal versucht, gehe ich genervt ran. Was denn um Himmels Willen los sei?!

Es stellt sich heraus, dass sie – zugegebenermaßen nicht ganz unberechtigt – wissen will, ob alles in Ordnung sei. Sie dachte, ich wäre alleine in dem Haus gewesen und habe sich Sorgen gemacht, dass sie, dreier Nachrichten zum Trotz nichts mehr von mir gehört habe, nachdem ich verkündet hatte, mir Essen liefern zu lassen. Ich entschuldige mich, bestätige, dass alles ok ist und nehme die letzten Meter auf die Plattform in Angriff. Wie toll muss der Blick aufs Deutsche Eck erst bei Sonnenschein sein?

Gondeln für Weicheier

Als ich von der Plattform wieder runtergekraxelt bin, liegt die Festung menschenleer vor mir. Ich folge erst einmal dem Weg auf die alten Mauern zu. img_7941Der Klassiker wäre sicherlich, ab hier per Seilbahn gen deutsches Eck hinunter zu schweben, aber irgendwie widerstrebt es meiner Wanderer-Ehre, nicht zu laufen, und so suche ich nach dem Rheinsteig. Die Beschilderung macht offensichtlich kurz Pause. Kein Wunder, normalerweise ist die Tagesetappe hier zu Ende und man gondelt abwärts.

Ich steuere also das Informationszentrum an, das die Tickets zur Festungsbesichtigung verkauft und wo mir sicher jemand helfen kann. Außerdem muss ich mal wieder um die Ecke.

In dem Gebäude kann man die Toiletten im Stil eines jeden deutschen Hauptbahnhofs gegen einen Obolus von einem Euro (oder waren es 50 Cent?) benutzen. Sobald die Münze steckt, gilt es, sich durch die Drehtüre zu winden. Mit Rucksack stellt das eine ganz neue Challenge dar. Irgendwie gelingt auch dies und unter dem ungläubigen Staunen der anderen Damen schaffen es mein Gepäck und ich zum stillen Örtchen. Wieder draußen lasse ich mir vom Ticketschalter-Mann noch den Weg weisen.

Alpine Klettereinlage und Pizza in uralten Mauern

Ich muss gleich links vom Infozentrum einmal um das Gebäude rum und schon bin ich wieder mitten im Abenteuer. Ein schmaler Weg hangelt sich entlang einer steilen Böschung, und ich hangele mit. Stellenweise wird das Geschlängel von Stufen unterbrochen, die für Riesen gemacht zu sein scheinen. Ich bin wahrlich nicht klein, aber die Schritte, die von mir verlangt werden, sind so groß und die Stufen so hoch, dass ich mich stellenweise an Ästen hochziehen muss. Ist nicht ganz ohne, vor allem da es neben mir steil abwärts geht und ein Ast verdächtig knarzt.

Als ich dieses geradezu alpine Stück gemeistert habe, befinde ich mich auf Höhe der dicken Festungsmauern. Auf geteerter Straße laufe ich an einem imposanten Gebäude vorbei und bin danach in einer Kurve, wo mich endlich wieder eine klare Rheinsteig-Beschilderung anweist, einen Durchgang in der Mauer zu nutzen und über eine Wendeltreppe hinab zu steigen. Zeit fürs Frühstück – immerhin bin ich seit fast drei Stunden unterwegs. img_7944

Es gelingt mir nicht, mich aus der Schusslinie des Windes zu bringen und gemütlich mit Blick auf Koblenz meine Pizza von gestern zu verspeisen. Notgerdungen muss ich mich in die Unterführung verziehen.

Das Frühstück hat auch noch Luft nach oben. Kalte Sardellen-Pizza ist irgendwie nicht so der Hit. Dabei bin ich normalerweise Fan von kalter Pizza. Nun aber gesättigt nehme ich die Treppen hinunter und lande in Koblenz-Ehrenbreitstein, auf der falschen Rheinseite.

Zu Besuch bei den Zwergen

img_7947Hier geht es nun ein Stückchen am Rhein entlang, bevor mein Weg vor Pfaffendorf ins Bienhornbachtal abbiegt, das von zwei aufmerksamen Zwergen bewacht wird. Sie mahnen an, der Wanderer möge den Ort doch bitte so sauber hinterlassen, wie er ihn vorgefunden habe.

img_7949Ich tauche nach diesem Hauch von Stadtleben dankbar ab in die Natur und folge erst dem Bach, bevor es in den dichten Wald geht. Mit mir bestreiten ein paar Wandergrüppchen das sanfte Auf und Ab des Weges.

Es zieht sich zunehmend zu und wird dunkler. Kurz darauf setzt Nieselregen ein, und so verbringe ich meine nächste Pause in einer Schutzhütte, bevor der Weg mich von der Anhöhe wieder nach unten führt.

Zwischendurch fürchte ich, mich verlaufen zu haben. Es ist, als liefe ich in Schleifen das immer gleiche Stück, weil alles  ähnlich aussieht.

Mein Akku ist leer

Als ich in der Hütte mein Handy zum Laden an die Powerbank anschließen will, passiert rein gar nichts. Ich hatte die letzten Tage bereits immer wieder mit einem Wackelkontakt des Ladekabels zu kämpfen. Nun scheint der Kampf endgültig ausgefochten zu sein, und ich stehe nicht auf der Gewinnerseite der Auseinandersetzung. Ich bin im Nirgendwo, und ohne Handy kann ich mittelfristig einpacken.

Ich google nach Handyläden oder Elektronikshops in Lahnstein, erreiche aber nichts als abnehmenden Akku. Großartig – vor ein paar Stunden war ich in der Nähe von Koblenz, wo es mit Sicherheit einen Mediamarkt oder Saturn gegeben hätte. Ohne Smartphone ist die Tour bis Wiesbaden wahrlich keine Option! Ich versuche, mich wieder abzuregen und später mein Glück noch mal zu versuchen und gehe weiter.

Klammheimliche Ängste

Als ich gerade auf einem schmalen Stück an einem Hang unterwegs bin, kommen mir vier Damen gehobenen Alters entgegen. Ich mache Platz, indem ich mich an den Rand quetsche. Die letzte Dame bleibt auf einen kurzen Plausch beim Anblick meines Rucksacks stehen. Wo ich gestartet sei, will sie wissen. Ich erzähle kurz von meiner ersten Woche, und sie ist ziemlich beeindruckt. Sie seien nur zwei Tage unterwegs. Heute Morgen seien sie die Klamm heraufgelaufen.

Ich erkundige mich, wie schwierig es war. Sie sagt, es sei anstrengend gewesen, aber schön, zumal sie den Vorteil hatten, hinaufzulaufen. Das sei sicher noch mal etwas einfacher. Ich teile ihr meine Bedenken bezüglich Wetter und Gepäck mit. Sie nickt verständnisvoll und sagt, ich solle es mir überlegen, wenn ich da sei. Dann spurtet sie ihren Freundinnen hinterher.

img_7953Gegen halb drei erreiche ich eine Bank mit tollem Blick auf das Rheintal und lasse mich noch einmal auf eine Zigarette dort nieder. Das Wetter gefällt mir nicht. Ich bin mir sicher, dass es bald regnen wird. Regen in Kombination mit einem steilen Abstieg scheint mir immer bedenklicher.

Ich muss zugeben, dass man sich gar herrlich in so etwas reinsteigern kann. Manchmal wäre es sicher hilfreich, keine Erfahrungsberichte und Wanderführer zu konsultieren, sondern einfach drauf los zu gehen, dann würde man sich auch nicht so eine Platte machen.

Die Bilder der Klamm, die ich finde, sehen vielversprechend aus. Schmale, steile, steinige Pfade, dazu Stahlseile in den Felsen, um Halt zu finden. Das ist gleichzeitig mein gedankliches Hauptprobleme. Ich habe Stöcke dabei und die Hände nicht frei, um an den Seilen Halt zu suchen.

Seit der eine Stock beim Start auf dem Mosel-Camino so heftig gehakt hat, habe ich mich nicht mehr getraut, die Stöcke zusammenzudrehen, aus Angst, dass ich den einen dann gar nicht mehr auseinander kriege und das wäre fatal. Die Konsequenz ist, dass ich die Teile nicht zwischendurch komprimiert am Rucksack befestigen kann, um die Hände frei zu haben. Ich gehe weiter und entscheide, auf die Frau zu hören, es auf mich zukommen zu lassen und auf meinen Bauch zu hören, wenn ich dort bin. Mein Bauchgefühl hat mich beim Wandern noch nie hängen lassen.

Eine Nacktschnecke mit Prothese überholt mich

Ich hänge meinen Gedanken noch ein bisschen nach, als ich schlagartig wieder im Hier und Jetzt lande. Vor mir liegt der Abstieg des Grauens. Ein kurzes, steiles Stück, das ausschließlich aus hochkant aufragenden Schieferplättchen besteht. img_7954Meine Füße finden kaum Halt und rutschen dauernd weg. So kann ich mich nur mit quer gesetzten Minischrittchen vorwärts tasten.

Mir kommen drei Wanderer entgegen. Hoch scheint das recht einfach zu sein und die drei Kumpanen scheinen sich auch nicht von hilfesuchenden Wanderinnen aufhalten zu lassen und ziehen an mir vorbei. img_7955

Ich brauche für ein Stück, das ich bei normaler Wegbeschaffenheit vermutlich in 5 Minuten gelaufen wäre, geschlagene 30 Minuten. Die ganze Zeit warte ich darauf, dass mich eine Schnecke von links überholt.

Um die ganze Freude noch abzurunden, wird der Regen zunehmend stärker. Ich kotze im Strahl. Ja, sorry, keine besonders feine Ausdrucksweise, aber das ist auch kein besonders feiner Weg, möchte ich meinen. Ich hab schon an Stellen Seile, gesehen, die wesentlich weniger problematisch zu laufen waren. Aber hier: Fehlanzeige. Ich bin ganz auf mich allein zurückgeworfen und werde auf die Geduldsprobe gestellt.

img_7952Einigermaßen nass erreiche ich die nächste Schutzhütte und niste mich ein. Ich bin frustriert. Inzwischen schüttet es wie aus Eimern. Als ich erneut mein Glück am Ladekabel versuche, ist die Situation unverändert. Der Akku zeigt mir stolze 38% und reagiert überhaupt nicht auf die Powerbank.

Keine Ahnung, ob es am Kabel oder am Ladegerät liegt. Vor mir die Klamm, die inzwischen sicher schön rutschig ist. Und mit mir eine zunehmend kleiner werdende Verbindung zur Außenwelt. Das ist doch mal eine grandiose Ausgangssituation.

Telefonjoker gesucht

Ich habe vor einer knappen halben Stunde Mr. Rheinsteig angetextet und um Rat bezüglich des Schwierigkeitsgrades der Klamm gebeten. Nun ist seine Antwort da. Das sei so ein tolles Stück und wirklich dramatisch sei es auch nicht. Das würde schon klappen.

Ich schicke ein Update mit der Akku-Situation und konstatiere, dass ich ohne Handy abbrechen müsse. Auch das tut er als Blödsinn ab. Ich biete alle mir zur Verfügung stehende Dramatik auf (und das ist eine Menge: „ich bin allein“, „ich muss Hotels reservieren“, „ich will Fotos machen“, „ich brauche Google Maps“, „ich muss telefonieren können“), aber er bleibt dabei, dass er das alles nicht so schlimm finde. Dann laufe ich eben ohne Handy weiter und kaufe mir Karten und folge den Schildern. Die schönste Strecke rund um Rüdesheim komme ja überhaupt erst noch. Ich habe bereits die Hälfte des Weges geschafft, da werde ich doch wohl kaum an dieser Stelle aufgeben?

Das ist in diesem Moment irgendwie nicht das, was ich hören will, und so versuche ich mein Glück bei meiner Mutter. Heute Morgen noch verstoßen, muss sie jetzt als Gradmesser herhalten. Und ja, meine Mutter teilt netterweise meine Bedenken. Ich müsse wahrlich nichts riskieren. Bisher habe ich immer Glück gehabt und man solle sein Glück nicht überstrapazieren. Ob denn noch andere Leute unterwegs seien (nö, natürlich nicht, wer geht schon bei diesem Schietwetter freiwillig wandern?). Ich solle jetzt erst mal zusehen, dass ich sicher in den nächsten Ort komme und dann weiter schauen, schließt Mamas Resümee.

Der Regen hört nach 45 Minuten auf, und ich treffe endlich eine Entscheidung. Ich werde auf direktem Weg nach Oberlahnstein laufen und dort versuchen, das Handy-Problem in den Griff zu kriegen. Vielleicht können mir die Leute im Hotel helfen. Mit etwas Glück haben die ein Ladekabel, das ich mir ausleihen darf.

Missmutig setze ich mich in Bewegung und schlage den direkten Weg ein. Ich bin gefrustet, genervt und mir ist kalt vom langen Sitzen. Den Ausblick auf das Kloster Allerheiligenberg würdige ich kaum eines Blickes. Das gleiche gilt später für Burg Lahneck (wobei ich mich im Rückblick wundere, wie mir das gelungen ist. Ich muss fast daran vorbei gelaufen sein, als ich die Lahn überquert habe, aber war mit meinen zornigen Gedanken vermutlich woanders und habe das Schloss, das auf den Fotos im Netz wahrlich zauberhaft aussieht, schlichtweg nicht gesehen).

Das Wunder von Lahnstein

Gegen halb fünf erreiche ich Lahnstein quasi durch die Hintertür und lande kurz darauf in einem Industrie-/Einkaufsgebiet, wie man es von Randgebieten kennt. Ich traue meinen Augen nicht: vor mir ist ein riesiger Globus Supermarkt. Den gibt es in Norddeutschland nicht, aber ich war in Bayern einmal in einem und wenn ich mich recht entsinne, handelt es sich dabei um einen riesigen Verbrauchermarkt, vergleichbar mit Real.

Ich schöpfe vorsichtig Hoffnung. Sollte ich wirklich so viel Glück haben, dass dieses Geschäft über eine Elektroabteilung verfügt, in der ich ein neues Ladekabel bekomme? Mit neuer Energie eile ich hinein. Fehlanzeige. Hier gibt es ausschließlich Getränke und Tiernahrung. Ach so, der ganze andere Kram ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergebracht. Also nichts wie hin.

Wie immer sorge ich in meiner Wandermontur für leichte Verwirrung bei den „normalen“ Kunden, die zwischen schmunzeln und irritiertem Blick schwanken. Rolltreppe hoch und Daumen drücken. Und tatsächlich – fünf Minuten später stehe ich vor einem Regal mit Elektronikzubehör. Ich muss etwas länger suchen, bis ich endlich erspähe, was ich suche. Ein Ladekabel mit USB-Anschluss und iPhone-kompatiblem Endstück. Ich mache einen kleinen Jauchzer (innerlich – ich will ja nicht noch mehr auffallen als eh schon).

Die Mitleidsmasche

So ganz traue ich dem Braten noch nicht und schnappe mir eine Verkäuferin. Sie mustert mich erst mal missmutig von oben bis unten, als ich sie frage, ob ich das Kabel bitte einmal ausprobieren dürfte. Sie will gerade Nein sagen, als ich ihr zuvor komme und mit viel Pathos meine Geschichte erzähle. Die Funktion des Kabels entscheide darüber, ob ich meine Reise fortsetzen könne oder nicht. Ich habe einen fast leeren Akku und sei leider nicht sicher, ob der Fehler am Kabel, iPhone oder an meiner Powerbank liege.

Sie hat Mitleid. Eigentlich dürfe sie das ja nicht, aber sie würde da jetzt eine Ausnahme machen und zack, ist die Verpackung geöffnet. Einmal tief Luft holen, kleines Stoßgebet gen oben schicken und – Trommelwirbel – es funktioniert. Mein Akku lädt. Ich mache vor Freude einen Luftsprung. Die Verkäuferin muss grinsen, und ich bedanke mich ungefähr 10 Mal bei ihr, bis es ihr langsam unangenehm wird. Ob ich ein neues, original verpacktes Kabel haben will. Ich muss lachen: nee, auf keinen Fall, ich nehme genau dieses Kabel. Von dem weiß ich nämlich, dass es funktioniert.

Im Schlaraffenland

Jetzt, wo ich schon mal da bin, mache ich noch einen Schlender durch die prall gefüllten Regale des Geschäfts. Ungefähr so müssen sich die Ostdeutschen nach der Wende gefühlt haben. Ich kann den Überfluss in den Regalen gar nicht genug würdigen. Das ist der erste Supermarkt, den ich beim Wandern betrete (wenn man vom Norma an Tag 1 des Mosel-Caminos einmal absieht). Leckereien, soweit das Auge reicht.

Ich kaufe mir einen Pudding, Süßigkeiten, Schokolade und eine Dose Limo. Beim Bäcker erstehe ich außerdem noch ein gefülltes Plunderteilchen. Gerade so bekomme ich meinen Schatz im Rucksack verstaut. Ich gebe noch schnell Entwarnung bei meiner Mutter, die sowohl froh ist, dass ich dauerhaft erreichbar bleiben werde, als auch, dass ich nicht den Abstieg durch die Klamm gemacht habe.

Wieder draußen muss ich mich innerlich bei der heutigen Rheinsteig-Etappe entschuldigen. Auf dem „offiziellen Weg“ wäre ich nicht am Globus vorbeigekommen! Wie so häufig hat es sein Gutes, auf den Bauch zu hören. Was für ein Glück, dass das Wetter so schlecht und ich so schissig war. Jetzt habe ich eine ordentliche Delikatessenausbeute erstanden.

Ich verlasse die Einkaufsgegend und navigiere mit ladendem Akku und meinem alten Freund Google Maps durch den Ort. Hexenturm in LahnsteinEs geht vorbei am Hexenturm. Kurz darauf bin ich am Hotel Weiland, das wunderschön gelegen (#nicht) direkt am Bahnhof ist und sich als hässlicher Kasten entpuppt. Bei Booking sah es noch ganz manierlich aus, aber da war auch der schönere Teil abgelichtet und nicht der hässliche Anbau. Es ist mir absolut egal. Ich segle für den Rest des Tages auf einer zufriedenen kleinen Endorphinwelle.

Das Hotel ist das größte, in dem ich in der ganzen Zeit abgestiegen bin und hat seine besten Zeiten vermutlich hinter sich. Es wirkt, was das Interieur anbelangt, etwas in die Jahre gekommen, dafür sind die Angestellten nett. Mein Zimmer ist etwas abgewohnt, aber sauber, und das Bett ist total bequem.

Ich mache mich auf den Weg zur Dusche und lasse mich auch von der komischen Rollo-Konstruktion, die man anstelle eines Duschvorhangs vorfindet, nicht abschrecken und wasche mich und meine Sachen. Danach ist mir endlich warm. Um genau zu sein – mir ist zu warm, denn im Hotelzimmer donnert die Heizung für meinen Geschmack ein bisschen zu doll. Sämtliche Versuche, das eigenmächtig in den Griff zu bekommen, scheitern. Dabei entdecke ich aber aus meinem Fenster einen sehr vertrauten Anblick: mir gegenüber, auf der anderen Rheinseite, thront Schloss Stolzenfels, Ausgangspunkt meines Mosel-Caminos, vor zweieinhalb Wochen. Ich werde beim Anblick ein bisschen wehmütig. Der Weg hat mir irgendwie besser gefallen.

Feilschen für gratis WLAN

Angesichts der mir eigenen Sauna trete ich den Weg zur Rezeption an, um mich nach dem unbekannten Trick 17 zum Runterregeln der Heizung zu erkundigen. Außerdem möchte ich das WLAN-Passwort in Erfahrung bringen. Ich schildere dem Herrn meine Situation, und er beruhigt mich: es liegt nicht an mangelnder technischer Begabung meinerseits, dass das mit der Heizung nicht geklappt hat. Die sei voreingestellt und werde von hier unten geregelt. Er schaltet sie auf meine Bitte hin runter.

Als ich ihn nach dem WLAN frage, sagt er mir, dass das Geld koste. Ich bin einigermaßen erstaunt, denn auf Booking stand, dass es kostenfreies Internet gäbe. Das sei nur bei HRS-Kunden inklusive, erklärt er mir. Ich setze mein charmantestes Lächeln auf und argumentiere, dass die Heizkosten, die er heute meinetwegen spare, die Kosten des WLANs sicher locker ausgleichen, er vermutlich sogar noch Gewinn machen wird.

Er muss bei so viel Verhandlungsgeschick lachen und überreicht mir mit einem Augenzwinkern gleich zwei Voucher. Ich gehe zufrieden zurück in mein Zimmer und mache mich über Pudding, Limo, Teilchen (für alle Hochdeutschen –  mein Gebäck) und Schokolade her. Danach liege ich vollgefressen und glücklich auf meinem Bett und entscheide mich für ein kleines Nickerchen.

Das Orakel von Delphi

Als ich zwei Stunden später wieder wach werde, recherchiere ich im Internet nach der besten Adresse, um etwas zu essen. Auch wenn ich keinen großen Hunger habe, weiß ich inzwischen, wie wichtig es ist, abends auf Vorrat zu dinieren. Nach dem Frühstück gibt es in der Regel nicht mehr allzu viel. Tripadvisor ist eindeutig. THE place to be ist der Grieche des Ortes, der praktischerweise nicht weit vom Hotel entfernt ist. Ich werfe mich also in Schale (will heißen in etwas Sauberes) und gehe die wenigen Meter zum Restaurant Delphi.

Der Laden ist brechend voll. Die junge Osteuropäerin, die mich an der Tür abfängt, fragt, wie viele Leute „wir“ seien. Ich kläre sie auf, dass außer mir niemand komme und sie mich sehr gern irgendwo dazusetzen dürfe. Dass ich hier keinen Tisch für mich allein bekomme, ist mir schon klar und auch überhaupt nicht nötig. Das Delphi ist jedoch so voll, dass sich auch jetzt bereits viele Leute einen Tisch teilen.

Ich werde kurzerhand an einen 6-Personen-Tisch platziert, an dem bereits fünf Leute sitzen. Zu meiner Linken eine Familie mit Teenager-Tochter, die gerade ihr Essen serviert bekommt, zu meiner Rechten ein Paar mit Hund. Man rückt, so gut es geht, zusammen, damit ich zumindest ausreichend Platz habe, um die Karte studieren zu können. Ich entschuldige mich, dass es jetzt so eng ist, aber meine Nachbarn lachen nur. Sie scheinen das hier nicht anders zu kennen und so ordere ich ein Weizen und entscheide mich für meinen Favoriten Bifteki, mit Feta gefülltes, gegrilltes Hack. Dann fange ich an, Tagebuch zu schreiben.

Wiedersehen mit Vicent Raven

Links von mir schwappt eine seltsame Geräuschkulisse herüber. Ich bin mir nicht sicher, ob es der Vater ist, oder ob unter dem Tisch noch ein Hund sitzt, aber es ertönt zwischendurch immer wieder ein gutturaler Grunzlaut, bevor der Vater etwas sagt. Es klingt, als würde jemand mit einem sehr, sehr, sehr hartnäckigen Schnupfen versuchen, seinen Hals schleimfrei zu kriegen. Ich kann nicht verhindern, dass ich pikiert rüber schaue.

Der Familie ist nichts anzumerken. Alle essen völlig normal weiter und unterhalten sich. Dann habe ich mir das wohl nur eingebildet und so schreibe ich weiter. Xxxchchchrr – da schon wieder. Kennt noch jemand den Magier Vincent Raven? Der hat so ähnliche Geräusche gemacht.

Ich schaue wieder unauffällig nach links, aber alle verhalten sich völlig normal. Das Mysterium wird sich auch im Laufe des Abends nicht lösen lassen. Ich bin mir bis heute ziemlich sicher, dass es der Vater war. Aber hey – was soll es. Ekel ist bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Vielleicht ist das irgendeine Krankheit. Oder es war doch ein Hund unter dem Tisch.

Grenzübergreifendes Verständnis

Das Paar rechts von mir grunzt Gott sei Dank nicht. Ich höre schnell, dass sie Flämisch miteinander sprechen und mische mich kurz in ihre Unterhaltung ein, um auf Niederländisch zu vermelden, dass ich ihre Sprache verstehe. Es scheint mir nur fair, dass sie erfahren, dass ich ihrem Gespräch theoretisch folgen kann. Sie peilen erst gar nicht, dass ich Niederländisch mit ihnen gesprochen habe, denn der Mann antwortet anfangs auf Englisch, bemerkt seinen Fehler und wir lachen alle. Ich wolle sie nicht stören, nur klarstellen, dass sie sprachlich nicht unter sich sind, erkläre ich. Mir ist durchaus bewusst, dass die Zahl der Deutschen, die Niederländisch sprechen, überschaubar ist.

Die Familie links beobachtet erstaunt den interkulturellen Austausch und fragt nach. Ich habe doch eben noch mit ihnen Deutsch gesprochen, was das denn jetzt für eine Sprache war? Ich kläre sie auf und werde gefragt, was mich hierher verschlagen habe. Als ich gerade vom Wandern erzählt habe, kommt auch schon das Bifteki. Was so niedlich klingt, ist ein Berg (ein gefühlt 15x30cm großer Lappen) Fleisch mit Salat und Reis.

Leider habe ich nicht ansatzweise genug Hunger, um das zu schaffen. Erschöpft gebe ich mich unter dem Lachen meiner Tischnachbarn auf der Hälfte geschlagen. Die Deutschen gehen kurz darauf, und so wechselt das Gespräch wieder auf Niederländisch nach Belgien.

Auf ein Bier mit den belgischen Sinatras

Die beiden haben das mit dem Wandern aufgeschnappt und fragen mir Löcher in den Bauch. Sie sind mit ihrem Wohnmobil unterwegs und noch unschlüssig, wo es als nächstes hingehen soll. Als ich von meiner ersten Tour an der Mosel schwärme, erzählt mir der Mann, der sich als Frank vorstellt, dass er vor langer Zeit mit seinen Eltern Urlaub an der Mosel machen musste. Er erinnert sich immer noch an einen anstrengenden Tag rund um Burg Eltz, der ihm die Gegend nachhaltig verhagelt habe. Eigentlich habe er nach diesem Trauma nie wieder an die Mosel gewollt, doch vor ein paar Jahren sei er mit seiner Frau Nancy dann doch noch mal hingefahren und war ähnlich begeistert wie ich.

Ich unterbreche ihn. Ob ich das richtig verstanden habe, dass er Frank heiße und seine Frau Nancy. Ja, das stimme. Fragezeichen in ihren Gesichtern, als ich zu lachen beginne. Ich sitze hier also mit den Sinatras, kichere ich. Kurze Pause, dann fällt der Groschen bei den beiden, und wir können nicht mehr aufhören zu lachen. Sie seien jetzt schon sehr lange zusammen, aber die Parallele habe noch nie jemand gezogen und auch ihnen selbst sei das überhaupt nicht bewusst gewesen.

Nancy sagt mit einem vielsagenden Blick auf mein Tagebuch, dass sie wahrscheinlich eines Tages in einem Blog von den belgischen Sinatras lesen könne. Ich gestehe, dass ich tatsächlich mit dem Gedanken spiele, die ganzen Erlebnisse in einen Blog zu packen, mir aber nicht sicher sei, ob das irgendjemanden interessiere. Aber Nancy sollte Recht behalten – tada, seit heute sind die belgischen Sinatras für immer hier festgehalten.

Wir sitzen noch bis elf zusammen und reden. Vor allem Frank ist total angefixt von dem Wanderthema und will alles Mögliche wissen. Als wir aufbrechen müssen, weil der Laden schließt, übernimmt er netterweise meine Getränke. Das sei sein kleiner Beitrag zum Gelingen meiner Tour. Wir umarmen uns alle, und ich wünsche den beiden alles Gute und bedanke mich für die ausgezeichnete Unterhaltung. Auf dem Weg zum Hotel frage ich mich, ob ich die beiden wohl ähnlich zugetextet habe, wie der Pizzabote gestern mich und ob ich jetzt als die deutsche Quasselstrippe in einem belgischen Blog lande?

Morgen geht es nach Osterspai. Eine Unterkunft habe ich vorhin bereits gebucht. Mit Blick auf den Streckenverlauf des Rheinsteigs habe ich außerdem entschieden, nicht zum offiziellen Weg zurück zu gehen, da mein Hotel ziemlich abseits des Rheinsteigs liegt. Stattdessen werde ich direkt am Rhein entlang bis nach Braubach laufen. So spare ich mir ein paar Kilometer und kann in Ruhe und ausgiebig frühstücken. Schließlich ist morgen Sonntag. Kaum in meinem bequemen Bett angekommen, schlafe ich augenblicklich ein.

Zeitreise

Vorwärts: Ob die Abkürzung funktioniert und das Frühstück etwas kann, liest du auf dem Stück von Oberlahnstein nach Osterspai. Begleite mich auf Trimm-Dich-Pfaden durch die grüne Hölle, vorbei an Füchsen und brennenden Hexen bis ins falsche Hotel.

Rückwärts: Du bist hier so reingeraten und hast die Fast-Love-Story mit dem Pizzataxifahrer gestern verpasst? Dann schau doch noch mal auf meinem Weg von Rengsdorf nach Vallendar vorbei und beobachte meinen unfreiwilligen Striptease im Wald und mich in der Hauptsrolle des Knaben im Moor.

Hast du den Anfang verpasst und möchtest die ganze Wanderung nachlesen? Dann geht es hier entlang zu Etappe eins von Bonn nach Königswinter.

Kommentare und Ergänzungen

Warst du selbst auf dem Rheinsteig unterwegs? Bist du immer brav die gekennzeichneten Wege gelaufen oder hast du auch schon mal den direkten Weg bevorzugt? Kennst du meine heutige Etappe? Was hat dir gefallen, was eher nicht so und gibt es noch etwas zu ergänzen?

Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar.

Ich muss das weitersagen

4 Gedanken zu „VII (Rheinsteig) – Von Vallendar nach Oberlahnstein&8220;

    1. Hätte ich das nur vor 2,5 Jahren gewusst – da hätte ich mir vermutlich bei dir sämtliche Akkus aufladen können. Der Globus und der Grieche haben jedenfalls einen dauerhaften Platz in meinem Herzen 😉
      Ich muss irgendwann noch mal die Klamm nachholen! Und das steile Stück aus der Hölle kennst du dann ja sicher auch?
      LG – freut mich, dass du gerade auf meine alten Beiträge gestoßen bist ❣️

  1. Bisher trat der Oktober anscheinend nicht als „goldener Oktober“ in Erscheinung. Wäre ein Jammer, wenn das auf dem landschaftlich sicher schöneren Südteil des Weges so bliebe. Von Rutschpartien auf Wanderwegen halte ich nämlich auch nichts. Das lenkt nur ab und der Blick ist andauernd zu Boden gerichtet.

    1. Wenn ich an den Rheinsteig denke, so ist er mir als vorwiegend grauer, nasser Weg in Erinnerung geblieben, auch wenn es ausreichend schöne Momente gab. Aber im Rückblick sehe ich tagsüber Burgen vor grauem Himmel und abends einsame Essen in Landgasthöfen. Dass stimmt allerdings nur bedingt 😊

Und was sagst Du?