Etappe 1 auf dem Malerweg von Liebethal nach Wehlen besticht durch unfreiwilligen Körperkontakt auf pornösen Polstern, gecancelten Frühstücken abwesender Gastgebern, griesgrämigen Gralsrittern und Partnern auf Vertretungsbasis, erleuchteten Felsentoren, verlorenen Schlüsseln und defektem Rauch-Equipement sowie einer ordentlichen Portion Nanü (15. September 2019)
Hamburg – Dresden – Pirna – Liebethal – Stadt Wehlen.
So in etwa liest sich mein erster Tag auf dem Malerweg, der um halb sieben beginnt. Gestern noch mit Routine, begleitet vom ein oder anderen Schweißausbruch, den Rucksack gepackt, klingelt der Wecker heute etwas früher. Halb sieben ist nicht meine Zeit, ich kann da nicht aus meiner Haut und das frühe Aufstehen wirkt sich umgehend auf meine Laune aus. Manchmal hat es Vorteile, alleine zu wohnen.
Die Angst ist die Höhe
Meine Vorfreude vor meinen Wandertrips unterliegt heftigen Schwankungen, das ist immer das Gleiche. Es beginnt mit einer zündenden Idee, gefolgt von ausreichend Recherche, es wird zu einem Plan, begleitet von riesiger Vorfreude und je näher das besagte Datum dann rückt, desto mehr schwindet meine Lust. Es scheint, als realisierte ich immer erst kurz vor Start, was ich mir da eigentlich ans Bein binde.
Wieso kann ich nicht einen Urlaub am Strand planen, dessen einzige Bewegung aus geschicktem von links nach rechts Drehen besteht? Warum nicht einen Koffer packen, statt mit der Küchenwaage die Bestandteile des Rucksacks erst abzuwiegen und dann abzuwägen? Weshalb nicht lieber ein Auto mieten und einen Roadtrip machen? Nun, weil ich das Fernwandern spätestes, wenn ich ein paar Kilometer gelaufen bin, wieder absolut liebe.
Neben diesen mir also eher üblichen Zweifeln wird diese Wanderung von einem weiteren Missklang begleitet. Ein Leser meines Blogs hat mir einen Beitrag zum Malerweg geschickt, in dem die Autorin „auch Höhenangst“ habe. Auch wenn ich natürlich abstritt, Unwohlsein bei Höhe zu verspüren (man hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren), las ich natürlich gleich nach und hatte augenblicklich das Gefühl, in einen Spiegel zu schauen.
Meiner Leidensgenossin geht es genau wie mir. Weniger die konkrete Höhe ist das Problem, als das Laufen entlang steil abfallender Wege und über Brücken und Tritte, durch deren Sprossen man hindurch nach unten schauen kann. Zweimal kommt sie an ihre Grenzen – Etappe Zwei und Vier. Vor allem Etappe Vier mit verschiedenen Leitern, einem Stück mit Drahtseil und einem Gratweg wird so mein persönlicher Angstgegner.
Ich lese ihren Beitrag circa zwei Wochen vor meiner eigenen Abfahrt. Ab dem Moment treibt mich die Angst – ach nee, hab ich ja nicht – der Respekt oder die Neugierde auf die Herausforderungen um. Es geht soweit, dass ich mich vorsichtig nach Alternativwegen umschaue, mit denen ich um die hohen Stellen herumlavieren kann.
Mit diesem Sammelsurium an unterschiedlichen Gefühlen und einer ordentlichen Portion Stress im Rücken (zwei Blog-Beiträge mussten vorbereitet werden, eine große Chorprobe stand an, und ich steckte bis zum Hals in Arbeit) breche ich also in Richtung Hamburger Hauptbahnhof auf. Als kleines emotionales Schlusslicht hat sich nun übrigens auch noch die Sonne aus den Wetterprognosen verabschiedet.
Bahnfahren auf tschechischen Porno-Polstern
Mein Zug um zehn vor neun ist pünktlich. Ein Schelm, wer behauptet, dass es daran läge, dass es ein von der tschechischen Bahn betriebener EC ist. Das Sechserabteil ist schnell voll. Der Herr zu meiner Linken, ebenfalls mit Rucksack, erkundigt sich nach meinem Ziel und ergeht sich dann mit sächsischem Akzent in Begeisterung über den Malerweg. Meine Vorfreude blinzelt erstmals verschämt hinter dem Vorhang des Fensters hervor.
Im Gegensatz zu ihrem eher schlicht-pragmatischen, deutschen Pendant setzt die tschechische Bahn auf den Plüsch alter Zeiten. Die Sessel sind geradezu pornös gepolstert. Das würde mich nicht stören, wären die Sitzgelegenheiten nicht offensichtlich auf Zwerge oder Menschen mit Hohlkreuz ausgelegt. Die Rückenlehne drückt sich jedenfalls penetrant in meinen Rücken. Währenddessen sind meine Beine damit beschäftigt zu überlegen, wo sie hinkönnen, ohne jemand anderen unsittlich zu berühren und gleichzeitig nicht einzuschlafen.
Kurz vor Berlin öffnet eine Mitfahrerin ihre Brotdose und isst genüsslich eine Frikadelle. Der Geruch breitet sich rasant in unserem Abteil aus. Verstohlen schiele ich zur geschlossenen Wagentür. Frische Luft wäre jetzt wirklich toll. Wie immer traue ich mich aber nicht, danach zu fragen. Ich hoffe irgendwie immer, dass die Leute von selbst drauf kommen, dass sie den anderen etwas zumuten. Aber nein, der Herr neben mir schaut begeistert auf die Frau und schließt sich der Brotzeit an. Statt Frikadelle hat er ein gekochtes Ei im Angebot. Olfaktorisch ist unser Abteil nicht mehr zu toppen – es sei denn, es steigt noch jemand mit einem Mettbrötchen ein.
Immer, wenn ich während der Fahrt Netz habe, erreichen mich SMS von meinem heutigen Gastgeber. Erst informiert er mich, dass sein Biergarten bereits zu habe, weil der Sommer vorbei sei und ich mir mein Abendessen anderweitig besorgen muss. Als nächstes erfahre ich, dass es morgen leider kein Frühstück geben werde, er mir aber einen Bäcker gleich um die Ecke empfehlen könne. Die nächste Nachricht enthüllt, dass er selbst gar nicht zugegen sei und dass der Hausgast, der schon länger bei ihm wohne, krank sei und mich nicht hinein lassen könne. Ich würde meinen Schlüssel im Safe finden. Als letztes erfahre ich, dass seine Tochter nachmittags für meinen Check-In vorbei komme werde.
Es klingt für mich genauso chaotisch, wie ich mir einen zerstreuten Künstler vorstelle und muss eher lachen. Nur die Sache mit dem Frühstück stört mich. Selbiges hatte ich, genau wie ein Lunchpaket, aus Bequemlichkeitsgründen extra dazugebucht. Zahlen muss ich es nun natürlich nicht.
Nach vier Stunden komme ich in Dresden an, wo mir eine knappe halbe Stunde bleibt, bevor es von hier mit der S-Bahn gen Pirna weitergeht. Zeit für eine Runde Heets auf dem Bahnhofsvorplatz (ja, ich bin umgestiegen, klassische Zigaretten gehören der Vergangenheit an). Ich habe übrigens acht Päckchen im Rucksack, da ich nicht davon ausgehe, dass sich IQOS (so heißt das System, mit dem ich nun rauche) bereits auf dem Malerweg durchgesetzt hat.
Reise in den tiefen Osten
Ich steige in die S 1, die mich schnell noch tiefer ins Land bringt. So weit östlich war ich noch nie – umso aufregender, da ich selbst aus der westlichsten Gemeinde Deutschlands komme. Während die Ortsnamen bei meinen Eltern nach niederländischer Grenze klingen, lassen die hiesigen Zwischenhalte mit ihren abenteuerlichen Zisch-Lauten Osteuropa akustisch immer näher kommen: Dobritz, Niedersedlitz, Zschachwitz, um mal eine kleine Kostprobe zu geben.
Nach zwanzig Minuten bin ich da. Der Bahnhof von Pirna sieht aus wie der lost Place eines Westerns. Wo zum Teufel ist der Busbahnhof? Ich warte auf Cowboys, die sich zum Duell treffen und die ich vielleicht noch schnell nach dem Weg fragen kann, bevor sie abdrücken. Cowboys sind Fehlanzeige.
Auf dem staubigen Vorplatz muss stattdessen ein vorbeieilendes Ehepaar mittleren Alters herhalten. Ich müsse der Straße folgen, unter der Brücke durch („unter der Brücke durch“ hat übrigens im Original 3 Üs) – dann sei ich auch schon da. Et voilá – zur Rechten liegt der Busbahnhof, Steig G befindet sich gleich am Anfang.
Begeisterte Mitläufer
An der Haltestelle spricht mich ein Paar aus Frankfurt mit Rucksäcken an. Sie seien soeben ins Ziel gekommen und hätten den ganzen Malerweg absolviert. Es sei mega, wenn auch mega anstrengend, wird mir bestätigt. Sie schwärmen mir von ihren Etappen vor. Die Highlights waren Etappe Vier und Sechs. Alles sei klasse, nur Schmilka solle ich nach Möglichkeit meiden. Das sei komplett in der Hand eines einzigen Gastronomen und völlig überteuert. Eine Flasche Bier koste mehr als vier Euro, und das teure Biohotel sei auch nicht der Bringer. Ich solle mir am besten Proviant am Startpunkt besorgen und es mit nach Schmilka nehmen.
Ich muss grinsen. Die Vorstellung, zwei Dosen Bier über den Malerweg zu karren, um diese dann lauwarm, dafür aber mit dem Gefühl eines Schnäppchens, zu verköstigen, ist mir wahrlich zu viel Aufwand für ein paar gesparte Euronen. Insgesamt gestaltet sich der Malerweg als recht günstiges Unterfangen, da wird mich der eine Tag in Schmilka schon nicht in den Ruin treiben.
Nach 20 Minuten Fahrt hält der Bus am Liebethaler Grund. Ich richte mich kurz häuslich in der Bushaltestelle ein. Trinksystem auf die Wasserflasche schrauben, Stöcke einstellen, Hosenbeine abzippen und noch schnell einmal IQOS einschalten und rauchen. Als ich gerade noch mal durch die Broschüre des Tourismusverbandes blättern will, in der die Streckenabschnitte sowie lohnenswerte Abstecher, Unterkünfte etc. beschrieben sind, muss ich feststellen, dass ich sie nicht eingepackt habe. Gleichsam verschwunden ist die Excel-Liste, in der ich Streckenplanung, Distanz und Name der Unterkunft eingetragen habe. Ich hätte schwören können, dass ich sie mir per Mail geschickt hatte. Hab ich nicht. Na großartig.
Das passiert also, wenn man unter Strom steht. Wenigstens habe ich gestern Abend in einem Anflug von Genialität meine Unterkünfte samt Adresse in den Kalender meines Handys getippt, so dass ich weiß, wo meine Tage enden. Und hier beginnt mein Abenteuer Malerweg.
Richard, der griesgrämige Gralsritter
Mein Weg startet am Ufer des Flüsschens Wesenitz, an dem ich schon bald verschiedene familiäre Großgruppen überhole.
Die Markierung ist bisher recht spärlich. Natürlich kann man sich entlang des Wassers nur schwerlich verlaufen, aber ich suche dennoch die Bäume nach dem geschwungenen M ab. Schnell werde ich lernen, dass der Malerweg vorzugsweise mit Wegweisern markiert ist.
Keine halbe Stunde später reißt mich eine gigantische Wegmarkung aus meinen Markierungsgedanken. Da steht er, Richard, der griesgrämige Gralsritter. Was nach einer Vorstellungsrunde bei „Schwiegertochter Gesucht“ klingt, ist ein Denkmal zu Ehren Richard Wagners. Der Komponist schrieb in der Gegend seine Oper Lohengrin. Das gigantische Denkmal von zwölfeinhalb Metern Höhe wirkt ein wenig deplatziert.
Das eigentliche Highlight, nämlich musikalische Untermalung, entgeht mir. Erst später höre ich, dass es angeblich eine Möglichkeit gibt, die Lohengrin-Ouvertüre per Knopfdruck in Gang bzw. Klang setzen kann.
Man reiche mir ein deutsches Stopp-Schild
Eigentlich will ich schnell weiter, doch das Schicksal schlägt mir ein Schnippchen. Gleich rechts von Richard befindet sich ein unüberwindbares Hindernis: eine geöffnete Tür in einer frisch errichteten Holzwand, neben der in dicken Lettern prangt „Vorsicht! Felsbruch/Steinschlag – Betreten Verboten!“ Dahinter befindet sich die Lochmühle, an der mein Weg vorbeiführt. Eigentlich.
Ich kann so unglaublich deutsch sein! Nachts stehe ich vor roten Ampeln und warte darauf, dass sie rot werden, tagsüber befolge ich Schilder mit „Betreten Verboten“. So stehe ich regungslos vor dem Schild, obwohl der offensichtlich einzige Weg durch diese Tür führt. Alternativen gibt es keine.
Ich kann noch nicht einschätzen, ob die Tempoangaben des Tourismusverbandes mit meiner Lauf-Pace übereinstimmen. Angesetzt sind vier Stunden. Ich bin erst um 14:45 Uhr gestartet und fände es wirklich schön, vor Anbruch der Dunkelheit in Wehlen zu sein.
Leichte Panik macht sich breit und so wende ich mich an das Paar, das dem Denkmal gegenüber picknickt. Zwar kennen sie den Malerweg nicht, aber sie erzählen, dass sie das Gelände vorhin betreten haben und bis zu der kleinen Brücke gegangen seien. Diese sei tatsächlich gesperrt. Ich könne ja mal schauen.
Mit schlechtem Gewissen durchschreite ich die Tür. Mein GPS verrät mir, dass ich, auch ohne die Brück zu queren, nach Mühlsdorf komme. Ich muss einfach nur dem groben Weg folgen.
Kurz zögere ich noch, ob das okay sei. Doch als mir ein Angler von der anderen Seite entgegenkommt, überwinde ich meine Obrigkeitshörigkeit und setze meinen Weg fort.
Nanü, wo wollense denn hin?
Der Weg entlang des Gebäudes steigt schnell an. Ein wenig aus der Puste schaue ich wenig später von oben auf die gesperrte Brücke, hinter der sich erste Elbsandstein-Felsen abzeichnen. Der Malerweg würde hier eigentlich einen kleinen Schlenker auf die andere Seite machen, aber das auszulassen stört mich nicht.
Was mich allerdings verwundert, ist die Tatsache, dass es auf dem Weg hierher keinerlei Hinweise auf die offizielle Sackgasse gab. Ich kenne es von anderen Wegen, dass zumindest per Aushang auf so etwas hingewiesen wird. Inzwischen scheint das Gelände tatsächlich nicht mehr zu betreten zu sein. Man muss eine Alternativroute ab der Liebethaler Kirche nach Mühlsdorf gehen. Damit fällt Richard Wagner aus, aber einem wenigstens kein Stein auf den Kopf. Den aktuellen Stand findet man hier.
Kurz laufe ich auf der Dorfstraße Mühldorfs. Die Vorgärten sind gepflegt. Der ein oder andere ausgediente Wanderstiefel wurde dekorativ bepflanzt. Ein Einwohner hat sich besonders viel Mühe gegeben: Schuhe, Rucksack, Stock und eigenes Schild. Was sich mir nur nicht erklärt, ist die Flasche Flens. Die kommt ja nun eher aus meiner Gegend.
Im Vorgarten gegenüber sitzen zwei Herren unter einem Pavillon und schauen neugierig zu mir rüber. Ich gehe grüßend an ihnen vorbei, nur um wenig später etwas ratlos stehenzubleiben. Mein GPS behauptet, ich müsse in die andere Richtung. Auf dem Absatz meiner Wanderschuhs mache ich kehrt und bin kaum erneut auf gleicher Höhe mit dem Gartenzaun, als ein „Nanü, wo wollense denn hin?“ erschallt.
Der eine der beiden Herren macht sich rasch auf den Weg zu mir für ein Schwätzchen am Zaun (leider kein Maschön-drahd-saun). Ich erkläre ihm meine Verwirrung ob der Wegführung und lasse mir bestätigen, dass ich instinktiv richtig gelaufen bin. Der Herr klärt mich zudem auf, dass es einen denkbar kürzeren Weg nach Wehlen gäbe. Ich hingegen erkläre, dass es mir beim Wandern auf Fernpfaden weniger darum gehe, möglichst schnell ans Ziel zu kommen, als viel zu sehen und jeden Meter mitzunehmen.
Ich glaube, er hat so seine Zweifel, dass ich es jemals ans Ziel schaffen werde, denn als nächstes will er wissen, wo denn mein Freund bleibe? Als ich sage, dass ich alleine laufe, ist er wirklich verwundert. Was das denn für ein Freund sei, der seine Frau alleine wandern gehen lasse? Ich muss lachen, schließlich schlage ich mich nicht mit einer Machete durch den Dschungel, sondern bin auf recht zivilisierten Pfaden unterwegs. Falls ich eine Vertretung für den Freund bräuchte, würde er mir bereitwillig seine Nummer geben, er stünde für alles zur Verfügung! Ich schaffe es gerade so, das Angebot mit dem nötigen Ernst abzulehnen, dann gehe ich leise kichernd weiter.
Koordination und Koordinaten
Bald verläuft mein Weg am Feldrand entlang. Ein paar Gassigeher leisten mir Gesellschaft, ansonsten ist es recht ruhig für einen Sonntag mit so schönem Wetter. Ich umrunde das Feld und stehe wenig später vor einer kleinen Installation, die mir die hiesigen Koordinaten mitteilt. Sie lauten übrigens 51° Breite, 14° Länge, falls euch mal jemand fragt (passiert ja dauernd).
Von hier biege ich in ein Waldstück ab, in dem es wenig später über Stufen und breitgefächerte Wurzeln kräftig abwärts geht.
Ich muss mich stellenweise wirklich konzentrieren, meine Beine zu koordinieren und bin heilfroh, dass es trocken ist.
Bei Nässe verwandeln sich vermutlich gerade die Steine in schlüpfrige Scheißerchen, um mal schnell ein Pretty Woman Zitat unterzubringen. Ohne nennenswerte Vorfälle gelingt mir der Abstieg.
Die sichere Bank
Es bleibt noch kurz waldig, dann öffnet sich nach dem Kreuzen einer Straße erneut die Weite der Felder.
Irgendwie hatte ich mir den Malerweg anders vorgestellt, aber ich finde es herrlich, zumal ich der Sonne sei Dank inzwischen im Shirt laufe. Mein Glück wird komplettiert, als ich am Horizont auf einer Anhöhe neben dem einzigen Baum zur Rechten weit und breit die perfekte Bank für meine anstehende Pause erspähe.
Gegen vier mache ich es mir hier gemütlich und verzehre nach meinem Brot noch eine Art Zitronen-Käsekuchen. Zumindest will mich die Verpackung meines Energieriegels glauben machen, dass es das ist, was ich da gerade schmecke.
Das Ding hat bereits einen kompletten Camino in meinem Rucksack überstanden. Wird Zeit, dass ich ihn verspeise. Folgewanderer schauen etwas neidisch, was weniger am Energieriegel als am perfekten Platz liegt. Ich grüße huldvoll zurück.
Der Koordinatenstein ist nicht die einzige Kuriosität an diesem Tag, denn ich stolpere über einen griechisch-römisch anmutenden Pfeiler mit geheimnisvollen Zeichen, der in seiner Inschrift an den großen Tag erinnert, als im Jahre 1790 die Bauern aus Wehlen das Wild aus den angrenzenden Wäldern vertrieben, um ihre Felder zu schützen. Aha.
Gleich daneben und ziemlich im Kontrast zu der Säule begrüßt mich der National Park Sächsische Schweiz. Wie in jedem Nationalpark greift auch hier der Mensch nicht in die Natur ein. Bäume fallen um und bleiben liegen, als Festmahl und Wohnstätte für Insekten, Pilze und Mikroorganismen.
Dornröschen-Feeling für Fortgeschrittene
Was passiert, wenn der Mensch nicht eingreift, stelle ich wenig später fest, denn ich verschwinde recht plötzlich zwischen mannshohen Sträuchern auf einem komplett zugewucherten Pfad. Nachdem die letzte Markierung mich scheinbar aus dem lauschigen Waldstück wegschicken wollte, sperrte ich mich noch kurz. Als dann auch mein GPS meckerte, machte ich aber Kehrt. Als Dankeschön schlage ich mich durchs Gestrüpp und fühle mich wie einer der Prinzen bei Dornröschen, wenn auch ohne Dornen.
Hier ist offensichtlich seit längerem niemand mehr entlanggegangen. Entweder ist der Malerweg also nicht halb so beliebt, wie ich immer dachte, oder ich bin schlicht und ergreifend falsch. Kaum habe ich meine innere Machete wieder eingesteckt, trifft mein Strauchweg auf einen Waldweg. Vermutlich hätte ich vorhin einfach im lauschigen Wald bleiben können. Ich habe keine Lust, das zu überprüfen und rede mir der Einfachheit halber ein, dass das auf gar keinen Fall so gewesen wäre und ich mich für immer verlaufen hätte und somit alles richtig gemacht habe.
Ein Stück Stonehenge
Eine halbe Stunde später habe ich das Highlight der heutigen Etappe erreicht, den Uttewalder Grund. Augenblicklich befinde ich mich im Wow-Modus.
Um mich herum türmen sich Elbsandsteinfelsen auf. Sie sind so riesig und nah, dass sie sich mit dem Handy nicht einfangen lassen. Sie schlucken Licht, Wärme und Geräusche. Es ist herrlich dunkel, nass und kalt hier und vor allem so still, als wäre ich allein auf der Welt. 45 Minuten streife ich faszinierend durch die Schlucht, sehe Gesichter und Fantasiegestalten entlang des Weges und bekomme das breite Grinsen nicht aus dem Gesicht.
Dann stehe ich vor dem Felsentor, einer Felskonstellation, die aussieht wie ein kleines Stückchen Stonehenge. Durch das „Tor“ kommen Menschen bis ca. 1,60m auf dem regulären Weg hindurch. Alle anderen (wie auch ich) sind dankbar, dass es auf der linken Seite einen zusätzlichen Trampelfpfad gibt, der mehr oder weniger „tiefergelegt“ wurde, in dem man ihn links vom Ursprungsweg ausschabte. Das erspart es mir, mit Rucksack auf allen Vieren durch das Tor zu lavieren.
Ich habe unsagbares Glück, dass die Sonne bereits so niedrig steht, dass sie durch die Ecke blitzt. Doch auch auf der anderen Seite kann ich mich gar nicht satt sehen, so schön bewachsen ist der Durchgang.
Nur wenige Meter entfernt wartet das Restaurant Waldidylle, in dem ich mich mit Kartoffelsuppe und Radler versorge. Von meiner Tour auf dem Harzer Hexenstieg erinnere ich, dass im Osten Deutschlands die Restaurants früher schließen. Bevor ich also in Stadt Wehlen nichts bekomme, versorge ich mich lieber gleich hier.
Schall und Rauch
Ich sitze zusammen mit der Fahrradfahrer-Gruppe, die kurz zuvor noch an mir vorbeigebrettert ist, im Biergarten. Als ich mein Hightech-Rauchgerät einschalten will, leuchtet es rot. Mir schwant nichts Gutes. Die Zigarette steckt ziemlich fest in der Halterung. Als ich sie endlich herausbekommen habe, befindet sich das Plättchen, mit dem der Tabak erhitzt wird, nicht mehr im Gerät, sondern mitten in der Heets. Das lässt sich definitiv nicht selbst reparieren.
Für jemanden, der auf Entzug ist und noch dazu mehrere Pakete Heets, das Ladekabel und nun offensichtlich auch ein funktionsunfähiges Gerät mit sich durch die Gegend schleppt, bleibe ich erstaunlich ruhig. Ich höre meine Mutter förmlich ausrufen: „Dann hör doch jetzt endlich ganz damit auf!“ Vorerst belasse ich es tatsächlich bei einem wehmütigen Blick auf die rauchenden Radfahrer neben mir. Schnorren ist mir jetzt zu blöd, aber das ist kein Dauerzustand, so viel steht ebenfalls fest.
Nachdem die Kartoffelsuppe (lecker, aber mit 5,50 Euro für die überschaubare Portion nicht ganz günstig) verzehrt ist, breche ich auf. Bis nach Stadt Wehlen ist es nur noch ein Katzensprung. Entlang der Beschilderung des MoPo-Herbstlaufs, der hier heute stattgefunden hat und dessen letzte, rotgewandete Teilnehmer auf der anderen Seite des Weges an mir vorbeischnaufen, gehe ich ein letztes Mal durch den Wald und fühle mich wie der Besenwagen bei der Tour de France. Ich selbst bin echt noch vergleichsweise fit.
Um kurz vor sechs stehe ich vor den Überresten der Burg von Wehlen. Es gibt nicht so richtig viel zu sehen und so setze ich meinen Weg oberhalb der Stadt fort. Für einen Moment glaube ich, mich verlaufen zu haben, doch dann erblicke ich die Elbe und den süßen Marktplatz vor mir. Geschafft! Und das in gerade einmal dreieinhalb Stunden inklusive Pausen.
Mit Blick auf meine missliche Raucherlage schaue ich mich vergeblich nach einem offenen Kiosk um, entdecke dann aber einen Zigarettenautomaten, der wie zum Hohne sogar Heets verkauft. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Das zugehörige Feuerzeug muss ich mir von der Kellnerin der Eisdiele ausleihen, denn die Zeiten, in denen ich so etwas dabei hatte, sind ebenfalls vorbei.
Standesgemäß zelebriere ich meinen Einzug in Wehlen, auch wenn ich zugeben muss, dass eine herkömmliche Zigarette nach mehreren Wochen mit Alternativprodukten eher bescheiden schmeckt.
Im Kunsthostel
Ich werfe einen kurzen Blick in die Touristeninformation, die leider zu hat und bestaune den dortigen Automaten mit regionalen Käse-Spezialitäten. Zeit, in meine Unterkunft zu kommen. Ein kurzer Blick auf die Karte bestätigt, was ich mir schon vorher dachte: die Straße „Hausberg“ heißt nicht umsonst so. Es geht noch mal ordentlich aufwärts, um genau zu sein 60 Höhenmeter. Keuchend erreiche ich den hübsch über der Elbe gelegenen Biergarten, der heute leider zu hat.
Ich klingele am Hostel-Eingang auf der gegenüberliegenden Straßenseite, weil mir nicht klar ist, ob des Künstlers Tochter bereits dort ist. Als sich nichts rührt, befolge ich die SMS-Instruktionen, mit denen sich der Safe problemlos öffnen lässt, finde meinen Schlüssel, schließe zögerlich auf und finde mich in einem etwas chaotischen, dunklen Eingangsbereich mit einem noch dunkleren Gang vor mir. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, allein eine fremde Wohnung zu betreten. Man will ja nicht in jemandes Privatsphäre eindringen.
Während ich mich noch kurz frage, hinter welcher der Türen sich wohl Zimmer Drei verbirgt und wo der Lichtschalter stecken könnte, höre ich auf der Galerie über mir Schritte. Ich bin heilfroh, dass Christopher mir gesagt hat, dass ein weiterer Gast anwesend sei, sonst hätte ich mich vermutlich zu Tode erschreckt. Sascha hält sich mit beiden Händen am Geländer fest, schwankt aber dennoch verdächtig. Er muss mir nicht erst sagen, dass er krank sei und Kreislaufprobleme habe. Ich schicke ihn umgehend ins Bett, lasse mir aber noch schnell erklären, wie ich in mein Zimmer finde.
Der Weg ist mit gefühlt 100 Gemälden gepflastert. Sie hängen nicht nur überall an der Wand, sondern stehen an allen vermeintlich freien Stellen, oft mehrere hintereinander.
In meinem Raum mit den drei Stockbetten, packe ich flugs meine Sachen aus, mache mein Bett, gönne mir die Bettwäsche für 2,50 Euro, weil es jetzt bereits kühl ist und verschwinde unter der Dusche des Gemeinschaftsbades mit dem hübschen Pelikan-Vorhang.
Der super Druck und die Geschwindigkeit, mit der das Wasser warm wird, verzückt mich geradezu. Als ich fertig bin, setze ich mich in die letzten Sonnenstrahlen mit Blick auf die Elbe.
Mein Leben als Schlüsselkind
Ich hätte noch Hunger, sitze aber dummerweise fest, wie ich feststellen muss. Das liegt zum einen daran, dass Christophers Tochter nach wie vor nicht aufgetaucht ist, um den Check-In zu machen und zum anderen daran, dass ich meinen Schlüssel nicht finden kann. Ich habe wirklich alles abgesucht, er bleibt verschwunden. Aus Angst, dass die Türen bei meiner Rückkehr verschlossen sein könnten, scheint mir der sicherste Ansatz, sie im Blick zu behalten und in unmittelbarer Nähe zu bleibe. Der Sonnenuntergang über der Elbe entschädigt mich, auch wenn ich zu gern den angeblich tollen Imbiss gleich an der Elbe getestet hätte.
Als ich reingehe, um mir etwas überzuziehen und mich über meinen Brötchen-Proviant herzumachen, taucht Sascha in der Küche auf. Ihm geht es sichtlich besser, und er entschuldigt sich, dass er mich nicht ordentlich in Empfang nehmen konnte. Schnell sind wir im Gespräch. Der Biologe aus Düsseldorf forscht hier momentan an Tannen und wohnt schon länger bei Christopher. Ich erzähle ihm peinlich berührt von meinem kleinen Schlüssel-Desaster. Die nächste Stunde verbringen wir gemeinsam damit, das Haus bei der Suche auf den Kopf zu stellen, wenn auch erfolglos.
Sascha erzählt amüsant von Christophers etwas zerstreuter Art, die dem ein oder anderen Gast ein Dorn im Auge war, von einer Dame aus dem Baltikum, die hingegen regelmäßig ganze Reisegruppen hier zu deren Begeisterung unterbringt, von seinen jugendlichen Drogenerfahrungen und seiner aktuellen Beziehung. Die Zeit vergeht bestens und ganz zufällig finde ich plötzlich auch noch den Schlüssel und zwar am Grunde meines Rucksacks. Ich habe wirklich absolut keine Ahnung, wie er dahingekommen sein könnte. Leide ich unter partieller Demenz? Egal, er ist wieder da.
Einchecken und einschlafen
Als ich in der Küche bei Leitungswasser sitze (Sascha hat sich wieder hingelegt, mir vorher aber alles, was sich in seinem Teil des Kühlschranks befindet, angeboten), kommt auch endlich Christophers Tochter. Sie wirkt ziemlich abwesend, wortkarg, desinteressiert und macht sich erst mal in Ruhe einen Tee. Ich stelle nach drei Anläufen sämtliche Kommunikationsversuche ein. Würde mich nicht wundern, wenn sie einen durchgezogen hat. Ihre einzige Frage ist, ob ich reingekommen wäre. Was soll man darauf antworten, wenn man bereits in der Küche sitzt?
Sie zerbricht sich noch kurz den Kopf, wie viel sie berechnen müsse, wenn ich zwar Bettwäsche aber keine Handtücher nutze, landet dann in der Mitte, kassiert 19,50 Euro und entschwindet. Ich entschwinde nach dem Zähneputzen ebenfalls. Der Tag war lang genug und so kuschle ich mich bereits gegen zehn gemütlich in mein Bett. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, mir den Wecker besonders früh zu stellen, um morgen vor allen anderen an der Bastei zu sein. Dann entscheide ich mich dagegen. Ich habe Urlaub und werde aufstehen, wenn ich wach werde.
Kommentare und Feedback
Wie geht es dir, kurz bevor du eine Reise antrittst? Kannst du mein Schwanken zwischen Euphorie und Verzweiflung nachvollziehen? Ich habe dir von meiner Obrigkeitshörigkeit gegenüber Stopp-Schildern erzählt. Was sind die Momente, wo du dich einfach total deutsch fühlst? Bist du selbst den Malerweg gelaufen und kennst diese Etappe? Was hast du erlebt? Ich freue mich wie immer über deine Kommentare, Ergänzungen oder Fragen.
Möchtest du wissen, wie ich mir den Malerweg eingeteilt habe und was ich erlebt habe? Hier kommst du zum Übersichtsartikel.
Zeitreise:
Vorwärts: Bist du auf den Geschmack gekommen und willst wissen, wie die Wanderung weitergeht? Dann geh mit mir Etappe 2 auf dem Malerweg von Wehlen nach Hohnstein und triff nicht nur auf die traumschöne Bastei, sondern begegne auch Künstlerbräuten, Burgfräuleins, royalen Picknicktische und wohne einem Schneckenrennen bei.
Sekundärliteratur
Der wirkliche amüsante Beitrag, der meine Höhenangst so herrlich hat aufflackern lassen, stammt übrigens von Iris – du findest ihn hier auf ihrem Blog Chaoskirsche.
Ich danke Dir für diesen gut zu lesenden Beitrag. Wir hatten ja neulich schon mal über meine Rennsteig-Erfahrung geschrieben. Dieser Malerweg ist sicher in meinem Wanderplan. Da ich ab Mai 2020 den CF plane, muss ich die Wanderung sicher nach hinten verschieben. Das macht aber nichts. Bin jetzt schon auf deine weiteren Etappen gespannt. Was das Thema Verbotsschilder angeht, hatte ich auf dem Rothaarsteig auch eine kleine Episode. „Durchgang verboten wegen Baumfällarbeiten“ stand auf einem Schild genau an dem Weg, den ich für meine geplante Strecke gehen musste. Ich habe das Schild ignoriert und bin fast zu den Baumfällern vorgedrungen. Kurz davor traf ich den Chef, dem ich meine Komoot-Route zeigte. Er gab ein kurzes Signal an die Forstarbeiter und ich konnte passieren. Dankbar und zügig konnte ich weiter, wohl wissend, dass er mir einige km Umweg erspart hatte. Dir noch eine schöne Woche. Bis zur nächsten Etappe. Lg Detlef
Hallo Detlef,
Ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber unschöner Weise habe ich dir nie geantwortet 🙁 Ein Unding, möchte meinen! Sorry
Deine Baumfällgeschichte zeigt ja mehr als deutlich, dass es manchmal lohnt, sich eben NICHT an die Regeln zu halten. Gut so – dann wird man eben mal belohnt, auch wenn das jetzt kein Unterfangen wäre, das ich empfehlen würde (bitte nicht nachmachen, zuhause an den Bildschirmen).
Ich beneide dich übrigens sehr, dass du den CF gerade vorbereitest. Da kommt was ganz Tolles auf dich zu. Vielleicht hilft dir ja die ein oder andere meiner Etappenbeschreibungen.
Und der Malerwegs läuft dir ja Gott sei Dank nicht weg.
Viel Spaß und bis Sonntag,
Audrey
Hey Audrey, das tut mir echt leid, dass ich dich mit meinem Tipp zu den Berichten mit der Höhenangst von „Chaoskirsche“ erschreckt habe. Aber als alter Kletterer und Gruppenleiter von Klettersteig-Neulingen weiß ich, dass dieses blöde Gefühl in der Höhe sich verliert oder schwächer wird, wenn man (frau) sich öfters damit auseinandersetzt.
Wie immer liest sich dein Bericht ganz wunderbar und ich hatte das Gefühl, ich bin wieder auf dem Weg.
Übrigens, vorletzte Woche kam ich von „deinem“ Camino Frances zurück und war auch dort super froh über viele von dir geschilderten Details, die ich dann genießen (wenn positiv) oder eben vermeiden konnte, wenn es bei dir schon kritisch klang.
Vielen Dank für deine identische Schreibe!
Lieber Georg,
Das muss dir keineswegs Leid tun 😂 Es hat meinen Adrenalinpegel vor der Reise erhöht und während der Reise für umso mehr Freude gesorgt, als das blöde Gefühl sich nicht einstellte. Vielleicht verschwindet so etwas ja genauso wie es irgendwann mal kam 🙂
Freut mich, dass dir mein Bericht gefallen hat und noch mehr, dass du selbst dein Camino-Erlebnis gut überstanden hast.
Schöne Woche,
Audrey
Als das Gefühl vor dem Aufbruch kenne ich auch.
@Höhenangst: Genau die hat man mir auch macht. Mir war da vorher auch mulmig, insbesondere vor den Schrammsteinen. Wenn man es eben nicht einschätzen kann, ist es halt so. Insgesamt kann ich aber nach einem Malerweg und weiteren Sächsischen Schweiz Besuchen sagen, dass die Wegführung immer o.k. ist; man kommt nie in wirkllich unsichere Bereiche. Da ist das Allgäu ganz anders (und sorgloser).
Ich habe übrigens am Ende der 1. Etappe in Struppen in der Caritas Familienferienstätte geschlafen, die ich nochmals nur wärmstens empfehlen kann. Sie ist mit der Fähre und dann zu Fuß ca. 15 min den Berg hoch (narrensicher) bequem zu erreichen.
Bin auf Deine weiteren Etappenberichte gespann. Dann kann ich da auch noch meinen Senf dazu geben…;-)
Hi K, ich bin gespannt, was du zu den nächsten Berichten zuzusteuern hast. Es ist immer spannend zu hören, wie es anderen ergangen ist. Und umgekehrt beruhigend zu vernehmen, dass ich bei bestimmten Eigenarten nicht die Einzige bin, die das so sieht oder empfindet 🙂
LG Audrey
Die Caritas Familienferienstätte kann ich auch sehr empfehlen!
Übrigens sicher auch eine gute Basis für Tagestouren. Und unten, neben dem Bhf gibt es übrigens ein großes Schwimmbad;-)
Hi Audrey,
Gedult gehört vor einer Tour nicht zu meiner Stärke, eher bin ich aufgeregt, plane bis zum Letzten und und und. Der Malerweg war vor sechs Jahren meine aller erste Wanderung. Ohne Erfahrung aber mit viel Unwissen und Naivität mir selbst gegenüber. Inzwischen bin ich immer wieder mal auf dem Weg, aber muß zu meiner Schande gestehen, ich hab ihn noch nie ganz fertig gelaufen. Auch ich hab das in einem Blog verewigt.Trotz der ersten vier harten Tage in meinem Wanderleben, bei dem es hätte sein könnnen, dass ich alles wieder hinschmeiß, hab ich inzwischen schon viele 1000km hinter mir gebracht.
Der Durchgang nach der Lochmühle war schon im Frühjahr gesperrt, nicht mit so einer Tür bin aber ganz undeutsch einfach durch.
Die Höhe fand ich nicht wirklich schlimm, eher fühlte ich mich grenzenlos.
Danke für deine kurzweilgen Bericht, der wieder Erinnerungen an meiner Wurzeln wach ruft.
LG Frank
Hi Frank, danke für deinen Kommentar! Mit dem Malerweg einsteigen, ist ja auch ein ziemliches Brett. Dass man da ans Aufhören denkt, kann ich mir vorstellen.
Bei mir ging alles mit dem Camino Frances los. Im Rückblick auch krasser Anfangsweg, vor allem mit 27km Pyrenäen am ersten Tag. Aber da war der Grundstein gelegt.
Ich bin gespannt, ob ich dich in den nächsten Wochen weiter in die Erinnerungen schubsen kann. Würde mich natürlich freuen 😊