Weitwandern in Norddeutschland: Vorbereitung auf den Stormarnweg

Weitwandern in Norddeutschland? Wieso nicht. In 6 Etappen auf 110 km durch den Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein von Reinbek bis Lübeck auf dem Stormarnweg #deutschland #wandern #fernwandern #wanderblog #läuftbeiihr

Stormarnweg – die Planung: mit reisefreudigen Keinzellern, abenteuerlichen Haustüren, mit Fischbrötchen, Korn und Marzipan statt Schafen, Schäfern und Schafscheiße, mit Coro-No statt Corona, einem Weg mit dem Namen eines belgischen Rappers, gelben Pfeilen mit rotem Mäntlein, Planänderungen mit Plan und all das gipfelt in der großen Kunst des Plagiats (Hamburg, Juni 2020)

Eigentlich wäre ich jetzt…

Wir schreiben Anfang Juni 2020. Eigentlich wäre ich in diesem Moment auf dem Rückweg einer aufregenden Wanderung, die ich Anfang des Jahres begeistert geplant und mehrere Monate herbeigesehnt hatte.

Ich wollte in die Nähe von Rüdesheim, um mich einem ganz besonderen Abenteuer zu widmen: Erst ein paar Tage zum Schweigen in ein Kloster gehen und dann im Anschluss die sieben Tagesetappen des Hildegard-von-Bingen-Weges von Rüdesheim nach Idar-Oberstein wandern.

Mei, was wäre das schön gewesen. Die meisten Leser werden sich erinnern (oder können meine Schwärmerei hier noch einmal in voller Länge nachlesen). Geplant war das für die letzte Mai- und erste Juni-Woche.

Höchstwahrscheinlich säße ich also genau jetzt mit dreckigen Trailrunnerschuhen an den Füßen und strahlenden Herzchen in den Augen in einem überfüllten ICE auf dem Weg zurück nach Hamburg.

Was wären die letzten Monate ohne den Konjunktiv?

Reisen in Zeiten von Corona ist ein klares Coro-No

Alles kam anders, denn ein kleiner Virus ging auf globale Wanderschaft. Die unterschiedlichsten Reiseunternehmungen platzten für alle, geschäftlich wie privat, während sich der virale Keinzeller geschäftig das Recht auf Reisen unter seinen nicht vorhandenen Nagel riss. „In ist, wer drin(nen) ist“, hieß die neue Devise. Abgesehen von Spaziergängen vor der eigenen Haustür blieb nicht viel und doch war das ein großer Luxus, verglichen mit dem, was den Nachbarn in Spanien oder Frankreich erlaubt war.

Ende März war ich noch durchaus optimistisch, dass die Gefahr und die damit verbundenen Einschränkungen bis Ende Mai längst erledigt wären und ich meine Reise antreten könnte. Wandern schien ja gerade in diesen Zeiten eine verhältnismäßig sichere Art zu urlauben. Dachte ich.

Zu jener Zeit dachte ich übrigens auch, dass meine Zeit im Homeoffice nach wenigen Wochen vorbei sein würde. Inzwischen habe ich Woche 13 erreicht. Tschüss Konjunktiv, hallo Indikativ!

Deutschland, ein Maskenball

Auch wenn das Reisen seit Mitte Mai unter Einhaltung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen und Regeln wieder möglich gemacht wurde, half das meinem Trip nach Rheinland-Pfalz nur bedingt auf die Sprünge. Die Anreise war die Krux, denn ich konnte mir beileibe nicht vorstellen, mit Maske Zug zu fahren.

Was im Supermarkt, beim Arztbesuch oder für Fahrten mit Bus und U-Bahn absolut unproblematisch (weil kurz) war, wurde auf längere Sicht unerträglich. Offensichtlich litt ich an einer inneren Maskentoleranzgrenze von anderthalb Stunden. Die Fahrt mit der Bahn nach Rüdesheim hätte knapp sechs Stunden gedauert und wurde somit zum klaren Coro-No.

Zum wohl ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir ein Auto, bisher undenkbar für mich als Stadtgewächs. Ich zog sogar kurz einen Leihwagen in Betracht, um doch noch irgendwie gen Südwesten aufbrechen zu können. Mitte Mai erreichte mich dann die vernichtende Nachricht des Klosters. Man könne bis Anfang Juli keine Gäste aufnehmen. Das Aus war besiegelt. Meine Reisepläne legten sich fröhlich gehackt.

Fortan tat ich mir selbst wahnsinnig leid. Ich suhlte mich in Schwarzmalerei, erging mich im Gejammer. Mein Leben, ein Trauerspiel, oder so ähnlich. Es ist schon faszinierend, wie man sich in seinem eigenen Frust gemächlich nach unten spiralisieren kann.

Das war bis gestern Morgen Status Quo. Vorhang runter. Erster Akt vorbei.

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Licht in Sicht

Wie gut, dass alles bis auf die Wurst ein Ende hat. Und selbst meine Jammerwurst kam gestern urplötzlich zum Schweigen. Willkommen im zweiten Akt.

Wir befinden uns im Jetzt.
Quasi aus dem Nichts heißt mein neues Motto „Licht in Sicht“.
Es geht aufwärts. Ach was, es geht rauswärts.
Doch von vorn.

Eigentlich will ich mich gestern „nur kurz“ auf die Suche nach einer schönen Zweitagestour als Geburtstagsgeschenk für meine Freundin begeben und recherchiere Weitwanderwege in Norddeutschland. Letztes Jahr waren wir auf dem Heidschnuckenweg unterwegs, seines Zeichens der wohl bekannteste aller norddeutschen Weitwanderwege, um nicht zu sagen, der einzige, bekannte Weitwanderweg Norddeutschlands.

Doch was ist das? Zwischen all den Touren mit Schafen, Schäfern und Schafscheiße blitzt Abwechslung durchs Heidekraut. Im Gebüsch lauert eine Tour mit Fischbrötchen, Korn und Marzipan, eine Tour von Reinbek über Bad Oldesloe nach Lübeck. Eine Tour also, die innerhalb meiner Maskentoleranzgrenze liegt.

Warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt offensichtlich nah und das Abenteuer gleich vor der eigenen Haustür.

Ein Weg wie ein belgischer Rapper

Was da vor mir aufblitzt, ist der Stormarnweg.

Selbst nenne ich ihn die erste Stunde übrigens konsequenterweise (und völlig unbemerkt) Stromarnweg und habe dabei als Eselsbrücke den belgischen Rapper Stromae vor Augen, wie er seine Klassiker „Alors on Danse“ und „Formidable“ schmettert. Exklusiv für mich, versteht sich.

„Alors on marche“, schmettere ich zurück, denn bereits nach wenigen Klicks zeichnet sich ab, dass sich gerade mein nächstes Wanderprojekt vor mir manifestiert. Ich bin in kürzester Zeit absolut verzückt.

Um etwas spezifischer zu sein: Vor mir liegen gute 110 Kilometer norddeutscher Weite, die sich auf Wälder, Moore und Felder verteilen. Auf seinem Weg durch Schleswig-Holstein passiert der Stormarnweg Seen, Bäche und Flüsse und sammelt unterwegs eine bemerkenswerte Anzahl imposanter Gutshäuser ein, die sich guten Gewissens auch Schloss schimpfen lassen könnten.

Der Weg ist flach wie eine Flunder, mit gerade einmal 650 Höhenmetern rauf und runter. Welch schöner Gegenentwurf zu meiner letzten Weitwanderung, dem Malerweg mit seinen 4.300 Höhemetern hinauf und hinab. Markiert ist das norddeutsche Exemplar mit einem gelben Pfeil.

Wiedersehen mit Freunden

Mit gelben Pfeilen kenne ich mich bekanntermaßen hinlänglich aus, den Jakobswegen sei Dank. Doch diese Pfeile sind anders. Sie tragen ein purpurnes Mäntlein, bzw. eine rote Umrandung.

Je länger ich dem Markierungszeichen in die Augen schaue, desto überzeugter bin ich, den Kameraden schon einmal gesehen zu haben. Und siehe da: ein Blick in meine Fotosammlung aus dem Jahr 2019 bestätigt meine Vermutung. Letztes Jahr zu Ostern war ich tatsächlich auf dem Stormarnweg unterwegs, wenn auch nur für ein klitzekleines Stückchen im Rahmen einer anderen Wanderung.

Es gefiel mir damals übrigens so gut, dass ich im Vorbeigehen die Markierung als „Notiz an mich selbst“ fotografierte – Bucket-List to go, sozusagen.

Wegmarkierung Stormarnweg
Erster Hinweis auf den Stormarnweg, als Notiz im Vorbeigehen fotografiert. Konnte ja keiner ahnen, dass ich dieses Bild einmal ernsthaft brauchen würde.

Die besagte 2019er Wanderung hatte ich bei meinem Hamburger Blogger-Kollegen Alex aufgetan, und sie begeisterte mich derart, dass ich ihr beinahe einen eigenen Artikel gewidmet hätte, ungeachtet der Tatsache, dass ich doch eigentlich ausschließlich über Mehrtagestouren schreibe.

Von all den schönen Erlebnissen auf dieser Wanderung, erinnere ich eines bis heute kristallklar: Ich war längere Zeit in einem herrlich sonnenbeschienenen Nadelwald unterwegs gewesen, als mich dieser unerwartet plötzlich freigab und sich vor mir eine imposante Allee erstreckte.

Weg durch den Jersbeker Forst
Schöne Stimmung im Jersbeker Forst zu Ostern 2019

Was machte diese Allee mitten im Wald?

Ich fühlte mich, als sei ich durch den Buchdeckel in ein Grimm’sches Märchen gehopst. Irgendwo hier musste ein Schloss versteckt sein, im schlimmsten Fall auch ein Drache oder ähnliches Ungetier, davon war ich überzeugt.

Lindenallee Gutshaus Jerbek
Gerade noch im Wald und plötzlich Auge in Auge mit einer geradezu hochherrschaftlichen Linden-Allee.

Das vermeintliche Schloss entpuppte sich dann zwar „nur“ als Gutshaus, aber das war mir egal, denn es nannte einen der beeindruckendsten Barockgärten Schleswig-Holsteins sein eigen. Ich war schockverliebt und wollte unbedingt wiederkommen, was bis heute nicht gelungen ist. Das wird sich ändern, denn exakt dieses Stück liegt am Stormarnweg.

Gutshaus Jersbek am Stormarnweg
Ich muss gar nicht ins Gutshaus am Wasser einziehen, das gelbe Gebäude für das Personal reicht völlig.

Planänderung mit Plan

Spätestens beim Gedanken an ein Wiedersehen mit Jersbek kann ich es plötzlich gar nicht mehr erwarten, loszuziehen. Mit diesem guten Gefühl im Bauch weine ich meinen Rheinland-Pfalz-Plänen schnell keine Träne mehr nach. Es ist Zeit für eine Planänderung mit Plan, und so versuche ich in den folgenden Stunden, bis in die Haarspitzen motiviert, möglichst viel über den Stormarnweg herauszufinden. Doch er scheint ein schüchternes Kerlchen zu sein, oder zumindest nicht sonderlich gut vernetzt, und ich fühle mich wie ein Stalker.

Immerhin finde ich drei Youtube-Videos von Willem, der 2016 Etappe Eins und Zwei gelaufen ist und sie netterweise verfilmt hat. Mit ihm streife ich durch den Sachsenwald, begleitet vom Plätschern des Flüsschens Bille. Meine Begeisterung wächst, während ich mehr oder weniger regungslos vor dem Laptop hocke.

Anschließend stürze ich mich auf den einzigen (?) Blog-Beitrag. Ausgerechnet zwei „Wandervögel“ aus der Schweiz servieren auf ihrem gleichnamigen Blog ein detailliertes Etappen-Porträt. Isabelle und Patrick sind den Stormarnweg im März 2019 gelaufen. Selbst das stellenweise wenig berauschende Wetter und einige asphaltierte Passagen konnten ihrem Urteil nichts anhaben. Die Route sei absolut empfehlenswert, befinden sie.

Stormarnweg – Die große Kunst des Plagiats

Während ich nichts Böses ahnend die Etappenbeschreibungen der beiden verschlinge, gruppiert sich über mir ein kleiner Engelschor, der im nächsten Moment lauthals in seine Fanfaren bläst:
„An einem eindrucksvollen Herrenhaus, welches seit einiger Zeit das Benediktinerkloster St. Ansgar beheimatet, zogen wir vorbei“, lese ich und traue meinen Augen nicht. Die Engel schieben sicherheitshalber einen kleinen Tusch hinterher.

Ein Benediktiner Kloster auf diesem norddeutschen Weg?
Zwei Minuten später sitze ich vor der klösterlichen Website. Hier verläuft der Jakobsweg Via Baltica, lese ich, sowie der Radpilgerweg Mönchsweg. Pilgern würde man selbstverständlich für eine Nacht Quartier gewähren, erfahre ich. Der Camino flitzt mal wieder winkend durch mein Leben und zwinkert mir verschmitzt zu.

Mein Herz schlägt höher, denn es wird noch verrückter. Im Bereich „Zu Gast im Kloster“ finde ich, worauf ich heimlich gehofft habe: Die Benediktiner in Nütschau bieten wie ihre Schwestern am Rhein externen Gästen die Möglichkeit einer Schweigeauszeit. Meine E-Mail an die Mönche schreibt sich wie von selbst.

Ich bin sprachlos. Da habe ich wochenlang einer Wanderung hinterhergetrauert und mir die Laune verhageln lassen, nur um festzustellen, dass ich mein geplantes Vorhaben reproduzieren kann, quasi als Plagiat vor der heimischen Haustür.

Die Schwere der Leichtigkeit

Als ich den Rechner zuklappe, ist es halb acht. Mein Rücken meckert, mein Magen knurrt, ich grinse von Ohr zu Ohr. Während ich emsig nach Unterkünften gesucht, Kontakt zur Tourismuszentral des Kreises Stormarn aufgenommen und bei Facebook erste Tipps von Wanderern aus dem Hamburger Umland entgegengenommen habe, ist die Zeit völlig in Vergessenheit geraten. Gibt es etwas Schöneres, als den Rausch der Vorfreude?

Zwischendrin schicke ich kleine Stoßgebete himmelwärts, auf dass das Kloster sich Anfang der Woche mit guten Nachrichten melden möge. Der Aufenthalt dort bestimmt die Gestaltung der restlichen Strecke. Sollte ich dort so kurzfristig unterkommen, werde ich den Stormarnweg in Lübeck starten und rückwärts laufen. So stünde das Kloster gleich am Ende von Etappe Zwei, so dass ich bei Ankunft schon ordentlich runtergekommen sein sollte. Nach dem Aufenthalt blieben mir dann noch vier ganze Tage Zeit, um mir die Stille aus Kopf und Körper zu laufen, meinen Gedanken nachzuhängen und die Wanderung zu genießen.

Dem sonst so stressig-aufregenden Punkt Unterkunftssuche begegne ich diesmal ausnehmend entspannt. Die vertrauten Adrenalinwellen bleiben aus, obwohl Ende Juni die Hamburger Sommerferien beginnen. Kein Wunder. Sollte ich mancherorts kein Bett mehr finden, schlafe ich eben zuhause. So einfach ist das. Dem Weg steht also nichts im Wege, und ich merke, wie beruhigend sich das nach all den Aufs und Abs der letzten Monate anfühlt!

Läuft alles nach Wunsch, werde ich den Stormarnweg wie all meine Weitwanderungen mit Rucksack und dem Nötigsten bepackt von Etappe zu Etappe wandern. Nennt mich verrückt, dass ich das so nah am eigenen Zuhause in Erwägung ziehe. Irgendwie fürchte ich wohl, dass sich mein heißgeliebtes Freiheitsgefühl nicht einstellen wird, sollte ich lediglich einen Tagesrucksack auf dem Rücken tragen.

Manchmal bedarf es offensichtlich einer gewissen Schwere, um so richtig fliegen zu können.

 

Kommentare und Feedback

Hast du heute das erste Mal vom Stormarnweg gehört, oder kanntest du ihn schon vorher? Wohnst du vielleicht in der direkten Umgebung und hast ein paar Tipps für mich? Bist du ihn selbst gelaufen oder kennst einzelne Etappen? Was hast du erlebt und was war dein Lieblingsstück?
Gibt es Dinge, die ich mir abseits des Weges unbedingt anschauen muss? Kennst du lohnenswerte Schlafplätze oder Restaurants?

Wie immer freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst.

 

Zeitreise

Vorwärts: Möchtest du wissen, wie die tatsächliche Wanderung verläuft? Dann komm mit zur mysteriösen Etappe 0 von Hammerbrook nach Reinbek und der Rache des Routenplaners, versteckten Flüssen, asphaltenen Albträumen, wandernden Dünen, Piraten, Illuminaten und der Grande Dame de l’Aventure.

 

Sekundärliteratur

Bisher konnte ich noch nicht allzu viel über den Stormarnweg im Netz finden. Vielleicht habe ich aber einfach nicht richtig geschaut und du kennst einen Beitrag (oder hast ihn vielleicht sogar selbst geschrieben)?
Dann verlinke ihn gerne in den Kommentaren.

Hier kommen schon einmal gebündelt die Beiträge anderer Blogger.

Der Text, der meine gute Idee in ein kleines Wunder verwandelt hat:
Isabelle und Patrick liefern den entscheidenden Hinweis auf das Kloster in Nüschtau und viele weitere Informationen: http://www.diewandervoegel.ch/441615442

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Liebe auf den ersten Blick:
Alex‘ Bericht sorgte dafür, dass ich erstmals über den Stormarnweg stolperte und mich dabei in Jersbek verknallte:

Wandern in Hamburg: Vom Wohldörfer Wald durch das Duvenstedter Brook nach Sülfeld

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Wie es läuft, wenn man es läuft:
Willems YouTube-Doku über den ersten Teil des Stormarnweges hat mir eindeutig Lust auf mehr gemacht:

 

Ich muss das weitersagen

23 Gedanken zu „Weitwandern in Norddeutschland: Vorbereitung auf den Stormarnweg&8220;

  1. Hört sich gut an. Wünsche dir viel Spaß und freue mich auf deine Berichte. Als ich von München nach Lindau auf dem Camino unterwegs war, fühlte sich das überhaupt nicht an, als sei ich nicht richtig weg. Es ist ein ganz anderes Leben beim Wandern mit dem Rucksack. Aber das brauche ich dir wohl nicht zu sagen 😉. Das beruhigende Gefühl jederzeit nach Hause fahren zu können, hatte ich höchstens im Hinterkopf.

    Ja, das sind sehr schwierige Zeiten für alle, unter anderem für Wander- und Reiselustige. Drücken wir die Daumen, das wir gesund bleiben und irgendwann in nicht allzuferner Zukunft zur Normalität zurückkehren können.

    LG
    Inga

    PS: Ich träume vom Schweizer Jakobsweg im Sommer/Herbst. Mal schaun …

    1. Ich habe nicht vor nach Hause zu fahren, um abzubrechen. Gott bewahre. Die Anreise ist nur so dermaßen kurz, dass vermutlich die meisten Hamburger Umländer nicht unbedingt auf die Idee kämen, ihre Siebensachen von a nach b zu schleppen und in Unterkünften vor Ort zu bleiben. Aber ja, für mich ist das irgendwie Teil des Pakets. Auch wenn das Paket zufälligerweise im direkten Einzugsgebiet liegt 🙂
      Wenn du mit der Schweiz konkreter wirst, lass es mich wissen. Ich habe da einen ganz phantastischen Kontakt, der sicher hilfreich ist.
      LG

  2. Juhuu, es geht wieder los!!! Ich hoffe … nein… sehne herbei …nein – noch besser – erwarte(!) eine neue Blog-Strecke für mich und meinen Sonntagskaffee! Ich freu mich für dich, dass du wieder los machen kannst 🙂

    1. Dein Kaffee und du werden mit Sicherheit bald allsonntäglich versorgt, so viel sei versprochen. Das ist auch nur fair, da du ja vermutlich zwei Wochen vorher mehr zu tun haben wirst 😉

  3. Liebe Audrey
    Wie immer ganz quirlig geschrieben!
    Mir kam da eine Bibelstelle in den Sinn – hoffentlich erschrickst Du nicht…. – da haben Jünger die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Sie bekamen dann den Tipp, es auf der anderen Seite zu versuchen – und siehe da, das Netz wurde übervoll. (Joh 21, 3 ff – übrigens war Jakobus auch dabei…)
    Dein Weg mit den Plänen ist doch fast gleich.
    Dass dann noch gute Tipps von zwei Schweizer-Leuten dazugekommen sind, freut mich natürlich besonders. Ich weiss nicht, wer es ist, aber ich habe den Verdacht, dass sie nicht weit weg von St. Gallen wohnen.
    Nun wünsche ich dir viel Vorfreude und dann guten Start ab Hamburg!
    Noch eine kleine Geschichte von heute: Ich habe mich bei Nikon Schweiz wegen eines technischen Problems telefonisch gemeldet. Als ich dann meine Mailadresse jakobsweg@pilgern.ch nannte, fragte das Gegenüber: sie gehen auf den Jakobsweg? Sie pilgerten auch schon in Portugal? – Ja, klar. – Wissen Sie, ich sitze in Lissabon, um ihre Frage zu beantworten…. so nahm ich noch einige Infos über den jetzigen Stand der Dinge in Portugal mit. Das technische Problem allerdings blieb bestehen – bis ich dann eine ganz andere Lösung fand. Womit wir wieder dort wären – fische auf der anderen Seite…
    Herzliche Grüsse
    Josef

    1. Lieber Josef,
      dein Wort in Gottes Ohr. Ich hoffe, der See ist nicht zu voll und dass man mir noch ein Plätzchen zuteilwerden lässt. Die Spannung ist gerade riesig. Aber ich versuche, mich nicht zu sehr an die Idee mit dem Kloster zu klammern. Sollte das diesmal nicht klappen, kann ich es ja ein anderes Mal machen. Es ist ja nicht weit. Aber mit so vielen kleinen Wundern, muss es doch eigentlich klappen, oder nicht?
      Und deine Camino-Nikon-Geschichte – das ist doch auch mal wieder typisch. Auch bei dir winkt der Weg immer wieder zwinkernd zu dir rüber, was?
      Darf ich Inga (s.u.) zu gegebener Zeit an dich verweisen, wenn ihre Reisepläne konkreter werden? Natürlich warst du der u.g. besagte, fantastische Schweizer Kontakt 😉
      Herzlichen Gruß
      Audrey

  4. Kurz auf den Kalender geguckt – nee, heute ist tatsächlich nicht Sonntag 😂

    Schön, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt. Immer voran – Ultreia!

    Ich habe auch zuerst Strom statt Storm gelesen. So oder so kannte ich den Weg bisher überhaupt nicht. Klingt aber gar nicht mal schlecht – und dass man Start und Ende der Etappen prima mit Bus und Bahn erreichen kann, ist auch nicht verkehrt. Aber Du kommst ganz bestimmt irgendwo unter. Wäre doch gelacht!

    Viele Grüße
    Stefan

    1. Ich bin wirklich beruhigt, dass ich mit meiner Strom-Storm-Schwäche nicht allein bin. Das ist so wie mit Sven und Jens. Manches ist eben besonders schwer 🙈

      Das Schöne, am unregelmäßigen Schreiben ist übrigens, dass man Wochentage ignorieren kann, auch wenn ich vermute, dass es künftig wieder eher Sonntags etwas zu lesen geben wird.
      Ich komme sicher irgendwo unter, das denke ich auch. Ich würde nur so so so gern im Kloster unterkommen! Am
      Liebsten für ein paar Tage. Bitte Daumen drücken.

  5. Stormarnweg,…Stormarnweg…Stormarnweg…Stormarnweg…
    Ich gebe zu, ich muss den Namen des Weges öfter schreiben, damit ich es auch korrekt hinbekomme, und komme mir dabei vor, wie in der Grundschule. Gehört habe ich von diesem Weg noch nie, dessen nähere Vorstellung überlasse ich dir, da für mich nicht absehbar ist, dass ich diesen Weg jemals laufen werde.
    Deine Vorbereitungs-Story hat es aber jedenfalls in sich: lebendig geschrieben, ist es ein Vergnügen zu lesen, wie sich der Wald unerwartet in eine Allee verwandelt und wer weiß, was dich noch so auf dem Weg erwartet. Ich freue mich für dich, dass du die ersehnte Mehrtagestour in Norddeutschland gefunden hast. Wahrscheinlich gibt es auch noch andere, weil andauernd neue Wege kreiert werden. Dafür sorgen schon die Tourismusverbände.

    LG
    Bernhard.

    1. Das ist ein wahrlich wundervolles Bild, wie du den Weg wie beim
      Vokabellernen abschreibst. Aber glaub mir, ich bin bei dir. Ich zögere immer noch kurz. Meine neuste Eselsbrücke ist: wie Theodor Storm, nicht wie der DJ. So langsam geht es.
      Freut mich, dass dich meine Planung mitnehmen konnte. Ich freue mich wirklich sehr – vor allem auf das Wiedersehen mit diesem Traumörtchen, das es mir vor über einem Jahr so angetan hat. Schon toll, wie man sich immer zweimal sieht.
      Und ich bin mir absolut sicher: da wartet noch einiges auf mich 😊

  6. Ach toll, das freut mich ja gerade total, dass du dein Klosterprojekt vielleicht doch noch bald angehen kannst. Ich drück dir die Daumen 🙂
    LG
    Yvonne

    1. Ein kleines bisschen warten musst du noch, aber Anfang Juli laufe ich los und wenn ich zurück bin, wird es vermutlich wieder wöchentliche Beiträge geben 😉

  7. Liebe Audrey, was haben wir ein Glück, dass es in Deutschland mehr Wanderwege gibt, als wir je schaffen können. Vom Stormarnweg hatte ich auch noch nie gehört. Ich bin gespannt, wie es sich auf so einer Flunder geht. Vielleicht wirst du nur so dahingleiten und Geschwindigkeitsrekorde brechen? Ich bin auf jeden Fall gespannt. Liebe Grüße aus Mannheim!

  8. Liebe Audrey, ich freu mich für dich, dass deine Pläne so gut realisiert wurden.
    Viel Glück auf deinem Weg.
    Ich wollte ja eigentlich heuer den Camino Primitivo gehen, muss ich noch abwarten, wie sich die Corona-Krise weiterentwickelt.

  9. Hey Audrey,

    wie immer: toll geschrieben, sehr quirlig, hatte beim Lesen das Gefühl, neben Dir zu sitzen! 🙂

    Die Strecke hört sich toll an, die Klostererfahrung hätte ich auch gern, musst Du mir unbedingt mal davon erzählen, im Kopf habe ich das auch schon länger.

    Und wenn Du mal wieder ratlos bist, zb wenn (rein hypothetisch) die zweite Carolina-Welle rollt, gibt es auch einen schönen, recht einsamen Wanderweg (oft E1) zwischen Lauenburg und Lübeck, ca. 75 km und durch die lauenburgische Seenplatte, vorbei an (bzw. mittig hindurch) den schönen Städtchen Mölln und Ratzeburg. Den bin ich dieses Jahr Anfang Januar (!) gelaufen, herrlich! Eine wunderbare Teiletappe ist diese hier, die allerdings damals im April stattfand: https://draussenlust.de/wandern/2018/wanderung-durch-das-hellbachtal-an-die-lauenburgischen-seen/

    Schöne Vorfreude und gutes Gelingen, bin gespannt auf Deine Erlebnisse!

    Frisch auf!
    Alex
    von draussenlust.de

    1. Hi Alex,

      als nachweislich Beteiligter an meinen Plänen freut es mich natürlich noch mal extra, wenn ich dich mitnehmen konnte, nachdem du mich hingeschickt hast (oder so ähnlich).

      Vielleicht ergeht es mir dann ja noch einmal so, wenn ich es mit dem von dir genannten Wegstück probiere! Aber alles der Reihe nach.

      Jetzt bin ich erstmal mega gespannt, wie es wird. Bis auf ein paar ordentliche Portionen Asphalt (über die mich im Bestfall die Trailrunner hinwegtrösten bzw -katapultieren), wird es mit Sicherheit toll. Und nun, da alle Unterkünfte samt Kloster gebucht sind, kann ich mich tatsächlich ausschließlich der Vorfreude hingeben. Wäre da nur nicht die Arbeit … 😉

      Es haben sich noch ein paar wirklich lustige Zufälle aufgetan: eine Nacht schlafe ich bei einer netten Lady aus unserem Bergedorfer Schwester-Chor, in Ahrensburg mache ich Station auf der Terrasse einer Kollegin (die ich bisher persönlich noch gar nicht getroffen habe). Es scheint also alles unter einem super Stern zu stehen.

      Liebe Grüße
      Audrey

Und was sagst Du?