Tag 6 auf dem portugiesischen Jakobsweg von Caminha nach Valença startet mit einem Drama in drei Akten, führt quer durchs Gemüsebeet und den Supermarkt auf den illegalen Pfaden der Autonomen zur Herberge samt berühmtem deutschen Autoren (8. Mai 2017, 28 Kilometer)
Die portugiesische Lebensart färbt langsam aber sicher auf mich ab und sorgt in Kombination mit einer ordentlichen Ladung Ohropax sorgt für einen späten Start. Um halb sieben wache ich ganz entspannt auf, während mir die anderen von einem krassen Schnarchkonzert berichten. Ich habe nichts davon mitbekommen und durchgeschlafen, ich Glückspilz.
Abschiedsdrama in drei Akten
Hugh aus Australien ist zu meinem Leidwesen bereits gestartet, als ich aufbreche. Spanier Toni ist hingegen noch da und unterhält die verbliebenen Pilger. Es ist wirklich unfassbar. Obwohl sein englisches Vokabular mehr als überschaubar ist, quatscht er munter drauf los und alle, aber wirklich alle, kennen ihn.
Ich will mich von ihm verabschieden und losgehen, habe jedoch keine Chance. Ich möge kurz warten, gestikuliert der Spanier und so bezeuge ich das große Abschiedsdrama in drei Akten, da in vollem Gange ist. Toni und Peter aus Salzburg müssen sich trennen. Heute reist der Österreicher nämlich unumstößlich ab, weiteres Verlängern ist nicht möglich. Immer, wenn die beiden gerade auf Wiedersehen gesagt haben, kommt einer zurück und fällt dem anderen noch einmal in die Arme. Dann beginnt das Spiel von vorne. „My friend, I miss you“ und die nächste Umarmung wird fällig.
Endlich, nach gefühlt einer halben Stunde, brechen wir tatsächlich. Er sei sehr, sehr traurig, erklärt Toni mit Grabesstimme. Er habe einen Freund verloren. Dramatisch schlägt sich der Spanier mit der Faust auf sein Herz, und ich muss mich zusammenreißen, um bei so viel Pathos nicht schallend zu lachen. Aber wenn ich ehrlich bin, fühle ich mit ihm. Ich kenne ich das Gefühl, dass man beim Pilgern Menschen unfassbar schnell ins Herz schließt.
Spanische Frühstückskultur
Wir würden jetzt erst mal frühstücken gehen, verkündet meine spanische Begleitung und schüttelt schlagartig die Trauer ab. Mein Ansinnen war eigentlich wie immer: loslaufen und dann im nächsten Ort frühstücken. Der Blick auf die Uhr unterstreicht diesen Ansatz, denn es ist inzwischen bereits halb acht.
Mein Vorschlag stößt bei Toni auf Kopfschütteln und eine spanische Variante von Papperlapapp. Wir Deutschen hätten keine Ahnung. Man würde erst frühstücken und dann laufen. Das wisse man doch? Und deswegen käme ich jetzt mit ihm. Außerdem sei heute der letzte Tag, an dem ich portugiesisches Gebäck frühstücken könne, das müsse ich ausnutzen.
Wer bin ich, dass ich dem etwas entgegensetzen könnte? Lachend schließe ich mich Toni an, auch wenn er in die entgegensetzte Richtung des Caminhos geht. Wie zu erwarten war, steuert der Spanier zielstrebig den Marktplatz von gestern Abend an. Hier finden wir eine Bäckerei, in der wir zu meiner großen Freude Australier Hugh finden. Ein paar Minuten später schlagen auch Chrissie und ihre Mutter Hilde auf. Die beiden haben irgendwo anders übernachtet als wir.
Toni dekoriert kurzerhand um und baut einen großen, gemeinsamen Tisch. Mit einem Reis-Törtchen und einem Galao vor mir, startet es sich tatsächlich gemütlicher in den Tag, muss ich feststellen. Die Uhren ticken auf dem portugiesischen Jakobsweg sowieso anders. Bettenknappheit ist hier unangebracht, wozu also die unnötige Eile?
Valença, wir kommen
Mit einer guten Grundlage im Bauch, machen wir uns zu fünft auf den Weg nach Valença. Es geht entlang des Flusses, auf desssen gegenüberliegenden Uferseite wir Spanien auf uns warten sehen. Morgen sind wird dort. Ich muss gestehen, dass ich mich sehr darauf freue. Portugiesische Süßigkeiten hin oder her – Portugal hat es mir auf dem Camino nicht gerade leicht gemacht.
Während es gestern ja noch angenehm kühl war, hat das Wetter es sich heute schon wieder anders überlegt. Bereits nach kurzer Zeit umgib mich schwüle, heiße Luft. Das ist definitiv nicht mein Wohlfühlbereich, so viel kann ich sagen. Meine beiden deutschen Mitpilger muss ich schnell ziehen lassen, und auch Hugh setzt sich ab. Toni und ich bleiben hingegen ein Team.
Nachdem wir eine Brücke gequert haben, erreichen wir eine Ortschaft, deren Kirche mich mit ihren blauen Kacheln an Porto erinnert.
Ich fluche einige Male heftig auf den Camino, der uns offensichtlich auf Teufel komm raus an jeder kleinen Dorfkirche vorbeilotst, auch wenn man dabei fast im Kreis geht. Und das Schönste: ist man erst da, muss man feststellen, dass der Bumms zu ist. Toni behält seine gute Laune und sucht jede Gelegenheit für einen kleinen Schnack mit Einheimischen. Seine Standardtaktik: nach dem Weg zu fragen, selbst wenn der Pfeil gleich vor seiner Nase ist.
Quer durch den Gemüsegarten
Die kurioseste Wegführung schickt uns die Eingangstreppe eines Hauses hinauf und durch einen Vorgarten. Der Besitzer arbeitet gerade im Garten, und Toni lässt sich natürlich noch einmal bestätigen, dass wir wirklich quer durch die Gemüsebeetemüssen. Die beiden verstehen sich so blendend, dass mein spanischer Begleiter neben einem Gruppenbild mit Grundbesitzer auch noch dessen Telefonnummer einheimst, falls er mal wieder in der Gegend sein sollte. Ich fasse es nicht. „Good peoples“, erklärt mir Toni, und ich kann nur fassungslos nicken.
Der Abstecher in die portugiesische Privatsphäre ist von kurzer Dauer. Schon bald sind wir wieder auf normalen Wegen unterwegs, die uns ein ums andere Mal zu verschlossenen Kirchen führen. Danke für nichts.
Rucksackrunde
Um halb eins erreichen wir ein mittelgroßes Dorf, in dem sich unsere ursprüngliche Fünferkonstellation schnell wieder vereint. Auch wenn wir uns zwischendurch aus den Augen verloren haben, liegen oft nur wenige Minuten zwischen uns. Wir sammeln uns bei einer Pause in einem hübschen Café.
Die Ansammlung bunter Rucksäcke ist bis heute übrigens eins meiner absoluten Lieblingsmotive des gesamten Weges.
Das Lärmlevel an unserem Tisch ist mehr als beeindruckend, denn es schnattern fünf Leute in drei Sprachen. Der Kaffee belebt und die Brötchen schaden auch nicht.
Ab hier verlieren wir uns allerdings vorerst, denn wir haben heute zu unterschiedliche Lauftempi. Da aber ein jeder nach Valença will, stört uns das nicht weiter. Spätestens dort feiern wir heute Nachmittag Reunion. Für Toni und mich geht das Abenteuer zu zweit weiter. Auch wenn die Verständigung recht holprig ist, haben wir unendlich viel Spaß. Kichernd legen wir Kilometer um Kilometer zurück.
Die illegalen Pfade der Autonomen
Die Hitze setzt mir nach wie vor zu, die Betonwege machen es nicht angenehmer. Als wir nach anderthalb Stunden den nächsten Ort erreichen, lechze ich nach einem kalten Getränk. Ich überzeuge Toni, dass es abseits der Camino-Route mit Sicherheit ein Café und eine Kas Limon geben wird. Auch wenn er an meinen hellseherischen Fähigkeiten zweifelt, begleitet mich mein spanischer – ach was sage ich – mein katalanischer Freund gern.
Ich habe in den letzten beiden Stunden einiges über den Nationalstolz meines Begleiters gelernt. Es ist eine Beleidigung, wenn ich ihn als Spanier bezeichne. Er ist Katalane, und da ist er stolz drauf. Wenn man Toni zuhört, könnte man denken, er lebe in einem besetzten Land. Nun, vermutlich empfindet er das wirklich so. Wenn es nach ihm ginge, wäre seine Provinz längst selbstständig.
Toni kommt aus der Nähe von Barcelona und will wissen, wo ich wohne. Als ich erkläre, dass ich aus Hamburg sei, kriegt er sich nicht mehr ein. Ich sei also eine Hamburguesa. Ein Hamburger auf zwei Beinen. Der Witz wird mich ab heute bis nach Santiago und dahinter begleiten und bei niemandem außer Toni zu anhaltenden Heiterkeitsausbrüchen führen.
Nostradamus (also ich) behält übrigens recht. Abseits des Weges finden wir nicht bloß einen Brunnen, in dem ich mein Stirnband durch einen Brunnen ziehen kann, nein, gegenüber des Brunnens, befindet sich tatsächlich eine Bar voller Einheimischer. Und, ob man es glaubt oder nicht, sie haben hier tatsächlich meine Zitronenlimonade. Die letzten Tage über wollte man mir immer wieder Fanta Ananas andrehen. Seriously??
So finden Toni und ich, was wir am liebsten mögen: ich mein Getränk, und Toni seine Unterhaltung. Er klagt den Anwesenden wortreich sein Leid. Der Weg sei öde, immer diese Dörfer, durch die man müsse. Dabei sei die Natur hier doch so zauberhaft. Ob sie nicht einen Tipp für uns hätten, wie wir die Kilometer aus Beton umgehen könnten? Und siehe da, die Anwohner erklären Toni, dass es einen hübschen Weg entlang des Flusses gäbe. Der sei zwar auch betoniert, aber immerhin führe er durch das Naherholungsgebiet. Für uns sofort abgemachte Sache, dass wir diesen auserwählen.
Massage mit Aussicht
Die Strecke findet sich ohne Schwierigkeiten, und alsbald laufen wir entlang des Flussufers. Wie angekündigt, bleibt uns der Beton nicht erspart, aber immerhin weht ab und an ein Lüftchen.
Wir stoßen auf eine Parkbank samt Tisch, wo Toni netterweise Erste Hilfe leistet. Ich schlage mich schon mehrere Tage mit Verspannungen in der Schulter herum. Nun habe ich heute Nacht offensichtlich so selten dämlich gelegen, dass ich meinen Kopf nur um 90 Grad weit drehen kann. Toni kann es nicht mehr mitansehen. Kurzerhand verwandelt er das Picknick-Arrangement in eine Massagepraxis und knetet sich durch meine Schulter. Dann geht es weiter.
Wandern im Supermarkt
Wie so häufig ziehen sich die letzten Kilometer bestialisch. Ich bin heilfroh, dass ich den Katalanen bei mir habe. Ohne ihn stünde ich vermutlich immer noch am Anstieg in den Ort Valença, den wir gegen fünf erreichen. Wir sind inzwischen eindeutig wieder mitten in der Zivilisation, die mit stark befahrenen Straßen auf sich aufmerksam macht.
Dummerweise muss man, um das Tagesziel zu erreichen, einen aus meiner Sicht unüberwindbar steilen Hügel hinauf. Unter dem guten Zuspruch meines Wegbegleiters stemme ich die Stöcke in den Boden und ziehe mich Schritt für Schritt nach oben. Auf dem letzten Drittel finden einen riesigen Supermarkt. Seine ebene Innenfläche zieht mich mindestens genauso magisch an wie die Aussicht auf ein kaltes Getränk und eine funktionierende Klimaanlage. Toni zeigt mir wenig überraschend den Vogel, als ich mit Wanderstöcken in das Geschäft stürme, begleitet mich aber.
Die Temperatur drinnen ist eisig. Großartig, für mein Dafürhalten. Mit einer weiteren Dose Kas, die ich in zwei Zügen auf dem Parkplatz leere, bin ich bereit für die letzten Meter zur Herberge. Der Katalane schüttelt nur noch mit dem Kopf und murmelt etwas von Hamburguesa loca.
Fanbild mit dem „famous writer“
Wie erleichtert bin ich, als wir die Herberge erreichen und ich draußen auf eine Bank sinken kann. Es reicht sowas von! Während Toni sich um unsere Unterbringung kümmert und mit der Hospitalera schwatzt (selbstredend), begrüßen mich Chrissie und Hugh. Sie sind allesamt den offiziellen Weg gelaufen und stöhnen über die Ödnis in den Örtchen. Ich erzähle von unserer Alternativrouten am Fluss. Das scheint eine goldrichtige Entscheidung gewesen zu sein.
Plötzlich steht Toni wieder vor mir. Er habe etwas Wichtiges zu vermelden, gerade für die drei Deutschen unter uns. Wir spitzen folgsam die Ohren. Die Hospitalera habe ihm im Vertrauen erzählt, dass sich ein „famous German Writer“ auf dem Gelände der Herberge befinde. Erst glaube ich, Tonis Vokabular gehe mit ihm durch, doch wenig später bestätigt unsere Gastgeberin das Gesagte. In der Tat, ein famous writer aus Deutschland sei gerade da.
Ich überschlage im Kopf lebende, deutsche Schriftsteller. Wer von denen mag den Jakobsweg gehen? Hape Kerkeling wird wohl kaum erneut unterwegs sein. Ob Stuckrad-Barre aufgebrochen ist? Schaden würde es ihm sicher nicht. Oder doch eher Juli Zeh, Frank Schätzing oder Sebastian Fitzek? Würde ich die überhaupt erkennen? Vermutlich nur Schätzing, der ja eine gewisse Zeit aus Talkshows nicht wegzudenken war.
Dann löst sich das Rätsel. Toni hat die Prominenz gefunden und bringt sie her. Erst beim zweiten Hinsehen fällt bei Chissie, Mama Hilde und mir der Groschen. Von wegen Belletristik oder Poesie – vor uns steht Raimund Joos, seines Zeichens Autor der gelben outdoor-Reiseführer über den Jakobsweg und somit zumindest unter deutschen Pilgern eine Lichtgestalt.
Essenstipps vom Großmeister
Chrissie und ich rasten kurz aber gebührend aus, Australien und Spanien zweifeln derweil vermutlich an unserem Verstand. Für uns Mädels ist es nicht der erste Jakobsweg. Überschwänglich bedanken wir uns für die vielen guten Tipps während unserer ersten Reise auf dem Francés. Joos ist mit einer Reisegruppe unterwegs und überprüft parallel die Herbergen vor Ort, erzählt er. Wir machen ein gemeinsames Foto unter der Voraussetzung, dass wir es nicht online veröffentlichen. Damals lache ich darüber. Heute habe ich einen Blog. Der Wunsch wird natürlich respektiert und das Bild bleibt, wo es ist, nämlich auf dem Handy.
Wie es sich für den Gottvater der Caminos gehört, hat Raimund Joos noch einen Essenstipp für uns und schickt uns in eine kleine Kaschemme, in der es super Gerichte geben soll, in die man aber ohne seinen Hinweis vermutlich keinen Fuß gesetzt hätte.
Der Laden ist brechend voll. Die vielen Einheimischen sind sicher nicht ohne Grund hier. Wenig später können auch wir fünf uns von der Qualität und Menge des Essens überzeugen. Der einzige, der sich anschließend noch ein Dessert zutraut, ist Toni. Unter dem Motto „Sharing is Caring“ serviert der Kellner selbiges mit fünf Löffeln. Egal wie satt wir vorhin alle waren, nun taucht doch ein jeder vergnügt sein Essgerät in Tonis Schale. Wir zahlen zu fünft insgesamt 38 Euro und staunen einmal mehr über die geringen Lebenshaltungskosten.
Nach diesem Schnäppchen, erlaubt es unser Budget defintiv, noch weiterzuziehen. Chrissies Mutter verabschiedet sich, während ihre Tochter, Hugh, Toni und ich entscheiden, Valença zu erkunden. Wir schauen uns die beeindruckenden Stadtmauern aus der Nähe an und werfen einen Blick auf die Brücke hinüber nach Tui. Spanien ist nun wahrhaft greifbar.
Gleich in der Nähe der Befestigungsanlage finden wir ein Restaurant. Den Kellner stört es um diese späte Uhrzeit nicht, dass wir ausschließlich trinken wollen. Die Stimmung ist ausgelassen, denn wir verstehen uns blendend und leeren gemeinsam ein ums andere Bier, bis der Laden um kurz vor zwölf schließt.
Mein Leben im Schnelldurchlauf
Bester Laune posieren Hugh, Chrissie und ich mit dramatischen Gesten für Toni am Tor in der Stadtmauer.
Fast schon in der Herberge angekommen, entdecken wir eine ranzige Kneipe, die sich über zwei Etagen erstreckt und mit ziemlich runtergekommenen Gestalten bestückt ist. Es steht außer Frage, dass wir hier noch auf einen Absacker einkehren – so jung kommen wir schließlich nicht mehr zusammen. Die Jungs wollen Bier, Chrissie und ich Gin Tonic. Ich bestelle ihr meinen Lieblings-Gin und schon hat der galicische Gin „Nordes“ einen neuen Fan.
Chrissie und ich tauschen uns in einem Affenzahn über unser Leben und unsere Caminos aus. und finden immer wieder Parallelen. Hugh berichtet derweil von seinem Leben als Lehrer und von seinem anstrengenden Direktor, der ihm den Spaß am Unterrichten zunehmend vergrätzt. Und dann erzählt er uns seine ganz persönliche Camino Lovestory.
Hugh hat auf dem Camino Frances ein Mädchen aus Brasilien kennengelernt. Die beiden haben sich Hals über Kopf ineinander verliebt – so sehr, dass sie nun tatsächlich planen, dass sie zu ihm nach Australien zieht und dort zu Ende studiert. Ich bewundere ihren Mut, alles auf eine Karte zu setzen. Ich glaube nicht, dass ich den hätte.
Um eins liegen wir endlich im Bett. Ich muss grinsen. Die Portugiesen sind wirklich viel entspannter als die Spanier auf dem Francés. Dort war es die große Ausnahme, wenn eine Herberge mal bis halb elf offen war. In der Regel galt 22 Uhr Licht aus. Hier scheint es hingegen niemanden zu kümmern, wann man schlafen geht. In vielen Unterkünften bekommt man sogar Schlüssel oder Kartensysteme für die Eingangstür und ist völlig flexibel. Alles ist okay, so lange man seine Mitpilger nicht stört.
Für Morgen hat unser Grüppchen noch keine konkreten Pläne. Wir wissen nur, dass es nach Spanien gehen wird. Wie weit wir kommen, wird ein wenig davon abhängen, wann wir uns in Valença loseisen können. Durch unser spätes Zubettgehen bin ich völlig aus dem Rhythmus. Gleichzeitig ist das aber auch unheimlich angenehm. Man hat schließlich den ganzen Tag Zeit.
Im Bett schieße ich ein kleines Dankgebet nach oben. Ich bin so froh, dass mir Hugh und Toni begegnet sind. Es fühlt sich ein wenig so an, als wären sie genau in dem Moment aufgetaucht, als ich beschlossen hatte, dass ich nicht mehr alleine sein möchte. Ein typischer Camino, sozusagen. Es ist alles da, man muss sich nur bewusst dafür entscheiden.
Kommentare und Feedback
Als der Caminho uns heute durch den privaten Vorgarten geschickt hat, waren wir ganz schön verwundert. Was war die kurioseste Wegführung, an die du dich erinnerst? Und wie hältst du es generell mit der Wegführung. Befolgst du die Markierungen oder kann es auch schon mal vorkommen, dass du abwandelst, um einen vermeintlich schöneren Weg zu gehen?
Bist du dieses Stück des Caminho Portugues selbst gelaufen? Was hast du dort erlebt? Ich freue mich wie immer sehr über deine Nachricht.
Zeitreise
Vorwärts: Möchtest du weitergehen? Dann komm mit zu Tag sieben von Valença nach O Porriño und finde die Brücke der verlorenen Stunde, Motzes und die zehn Verbote, eine Henne im Korb und bezeuge das Ende des Caminhos.
Rückwärts: Bist du zufällig heute hier gelandet und fragst dich, was gestern los war? Dann komm noch mal mit von Viana nach Caminha und sei dabei, wenn ich eine zweieinhalbstündige Nulldiät mache, die Eukapolypse genieße, Frieden mit dem Meer schließe und mit einem gutaussehenden Kerl in einem Swimmingpool aus Gin Tonic versinke.
Zurück auf Los: Willst du das Abenteuer von Anfang an verfolgen? Dann folge mir hier nach Porto.
… Berufspilger Raimund Joos… so findet man es bei Google.
Und auch einige Bilder natürlich 🤣.
Audrey, wie sind eigentlich deine Karrierepläne?
Ich bin noch unsicher 😉
Hey Audrey,
alleine für den Ausdruck „usselige Kneipe“ hat sich das Lesen gelohnt…. 😉 Hamburguesa hin oder her – schön, wenn man an seiner Heimat hängt….
Marcus – Gott sei Dank. Wenigstens einer der mich versteht 😂😂
Hallo Audrey,
auf Abwegen war ich in der Schweiz mehrmals unterwegs und habs selten bereut, auch wenn ich deswegen das eine oder andere Highlight versäumte. Schmale, zwischen Gärten hindurch führende Pfade mag ich sehr, obwohl man die entsprechenden in die Wege hinein weisenden Markierungen beim ersten Hinsehen leicht übersieht.
LG
Bernhard
Ich fand es auch großartig. Man ist nur leicht verwirrt, wenn man davorsteht 😊
Heißt aber: du gehst auch bewusst mal anders als die Markierung vorgibt? Find ich gut!
Hast du gesehen, dass Kati Dir was zum Caminho im Landesinneren geschrieben hat?
Danke für den Hinweis. Hatte schon verdrängt, dass du schriebst, sie könnte mir auch direkt antworten.