Tag 2 auf dem portugiesischen Jakobsweg von Lavra nach Fao: Ich entwickle neue Gefühle auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bin in mehrerlei Hinsicht auf dem Holzweg, komme an meine körperlichen Grenzen und erhalte ein unmoralisches Angebot kurz vor dem Fao-nale (4. Mai 2017, 31 Kilometer)
Meine Campinghütten-Mitbewohnerin Gabi und ich haben unsere Wecker auf halb sieben gestellt, denn auch heute erwartet uns eine große Ladung Wärme. Da startet man lieber früh, zumal mir mindestens 25, laut Plan sogar 31 Kilometer bevorstehen, wenn ich bis nach Fao gehe.
In Erinnerung an das mäßige Abendessen haben wir uns gegen das Campingplatz-Frühstück entschieden und wollen lieber in einer der vielen Strandbars einkehren. Nun, zwischen Wollen und Können hat der liebe Gott ein paar Zentimeter Platz gelassen. Oder in unserem Fall ein paar Kilometer.
Kaffeepause und Natur pur
Um viertel nach acht sind wir unterwegs. Gerade an den ersten Tagen braucht man einfach länger, um in die Gänge zu kommen und alles optimal im Rucksack zu verstauen, muss ich feststellen. Nach kurzer Zeit hat uns das Meer wieder. Wie schon gestern rauscht der Atlantik laut vor sich hin. Vor uns erstreckt sich meterweiter Strand. Das sieht bei Sonne sicher herrlich aus. Jetzt bei dem diesigen Wetter wirkt es eher unwirtlich.
Das Wort Kaffeepause bekommt in diesem Kontext auch gleich eine ganz neue Bedeutung, denn mein heißgeliebtes Getränk pausiert. Hier ist weit und breit keine geöffnete Strandbar zu sehen. Die nächste Bar vermuten wir daher pessimistisch in ungefähr vier Kilometern Entfernung.
Bretter, die die Welt bedeuten
Hier gibt es wirklich nichts zu holen und so sehen wir zu, dass wir vorankommen – wie schon gestern auf den Brettern, die unsere Welt bedeuten. Die Holzplanken sind die einzige Spur von Zivilisation, die sich uns zeigt. Ich bin froh, dass ich Gabi zum Plaudern dabei habe. So läuft es sich deutlich besser durch die Monotonie.
Während wir das erste Stück gehen, verändert sich die Küste neben uns und wird deutlich rauer. Steine brechen die Wellen, und die Gischt spritzt in alle Richtungen, was mir ausnehmend gut gefällt, denn es hat so etwas Ursprüngliches.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir einen kleinen, leicht heruntergekommenen Ort. So wenig ansprechend dieser erste Zipfel des Dorfs Vila Chã auf uns wirkt, so anziehend wirkt die Stuhlansammlung vor einem Haus, in dem ich mit der Sicherheit eines Trüffelschweins tatsächlich ein geöffnetes Café finde.
Drinnen sitzen die Senioren des Ortes beim ersten Kaffee, manche haben sogar schon ein Glas Hochprozentiges vor sich. Meine Laune steigt schlagartig um 100%, als ich mit Galao, Croissant und neuen Zigaretten versorgt bin. Beim Gan zum Rauchen nach draußen, komme ich mit einem der älteren Herren ins Gespräch, der ganz passables Deutsch spricht. Vor langer Zeit hat er in Stuttgart gearbeitet, und ich höre ihm begeistert zu, wie er sich an die Jahre und die dazugehörigen Vokabeln zurückerinnert. Er wünscht mir alles Gute für den Weg ans Ende der Welt.
Da der Weg das Ziel ist und mein Ziel Fao für heute noch weit entfernt, machen wir uns nach einer Dreiviertelstunde wieder auf eben diesen. Kaum unterwegs verlaufen wir uns prompt und machen einen unnötigen, kleinen Extrakilometer, weil die Markierung uns verwirrt hat.
Es könnte so einfach sein! Doch ein dubioser Pfeil reicht aus, um fern jedweder Logik der natürlichen Orientierung Atlanktikküste den Rücken zu kehren und ins Landesinnere zu traben. Als wir unseren Fehler endlich bemerken, bleibt uns nichts anderes, als umzukehren und die Spur erneut aufzunehmen, bis wir wieder am Meer sind.
Begräbnisdekoration
Erneut warten endlose Plankenstücke auf uns, während ich im Gestrüpp zu unserer Linken Kakteen und Callas ausmachen kann. Letztere sind für mich ausgemachte Begräbnisblumen, die gern in Totenkränzen und Gestecken Platz finden und somit hervorragend zur Situation passen, denn auch bei Gabi und mir heißt es gleich Abschied nehmen.
Während die Tschechin auf den Weg ins Landesinnere Richtung Rates verschwinden wird, habe ich mich für ein weiteres Stück auf dem Caminho de la Costa entschieden. Unsere Wege werden sich also trennen. Niemand weiß, ob wir uns wiedersehen werden.
Nach knapp zwei Stunden ist es soweit. Wir nähern uns Vila do Conde und setzen uns für den feierlichen Abschluss der gemeinsamen Strecke in eine Strandbar mit Blick aufs Wasser.
Chuck-fluencer-Treffen
Einen Tisch weiter sitzen ebenfalls zwei Peregrinas, von denen die Eine Chucks an den Füßen trägt. Wir kommen mit ihr ins Gespräch, als sich herausstellt, dass sie deutsch spricht. Gabi erkundigt sie nach ihren Schuhen, und das Mädchen erzählt, dass sie am liebsten in ihren Chucks laufe.
Ich werde hellhörig. Zur Vorbereitung auf meinen Camino Frances habe ich mich letztes Jahr durch etliche Blogs gelesen. Einer trug den aussagekräftigen Namen „In Chucks auf dem Jakobsweg„. Er war ambitioniert gestartet, dann aber nie zu Ende geschrieben worden, aber ich erinnere mich an den Bericht über die Anreise per Anhalter und natürlich an die sehr spezielle Schuhwahl der Verfasserin. Und tatsächlich, auf Nachfrage stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mädel in der Bar tatsächilch um eben diese Bloggerin handelt. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mehr staunt. Sie, weil ich sie erkenne oder ich, weil sie es ist. Was für ein Zufall!
Nachdem wir erfolgreich unsere Limo geleert haben, drücken Gabi und ich uns fest, tauschen Nummern und werden versuchen, in Kontakt zu bleiben. Im Bestfall treffen wir uns in ein paar Tagen wieder, wenn die Routen sich erneut vereinigen.
Allein setze ich meinen Weg fort. Was genau ist es eigentlich, dass mich so stur sein lässt, einmal gesetzte Pläne unbedingt durchziehen zu wollen? Ich kann da nicht aus meiner Haut. Obwohl ich liebend gern die Begleitung der Tschechin weiter genießen würde, ziehe ich meinen ursprünglichen Plan durch, statt einfach mit ihr auf den Hauptweg zu schwenken.
Endlich Einsamkeit
Zuhause hatte ich mir diesen Abschnitt ausgesucht, denn ich wollte unbedingt Einsamkeit an der Küste. Nun hab ich sie im Überfluss. Auf dem gesamten Weg sind ja momentan sowieso wenig Pilger unterwegs, vielleicht 25 am Tag, doch die wenigsten nehmen meine Route. Im Vergleich zu den Menschenketten auf dem Frances, ist das ein sehr überschaubarer Klacks. Ein Kläckschen, um genau zu sein.
Kaum allein, macht sich mein Bein bemerkbar. Ich habe es, meiner Theorie folgend, dass irgendetwas scheuern muss, heute Morgen mit Tape umwickelt. Nun pulsiert die Haut vorwurfsvoll unter ihrem Verband. Aus Angst vor Sonnenbrand habe ich die Hosenbeine weiterhin lang gelassen.
Es sind inzwischen 26 Grad, und es ist unglaublich schwül. Mein Schweiß fließt in Strömen, während ich um die Mittagszeit meine verhassten Holzplanken gegen den idyllischen Bürgersteig eines pittoresken Örtchens eintausche, in dem ich nicht tot über dem Zaun hängen möchte.
Neue Gefühlsregungen
Während ich in der Hitze über Stock und Stein, beziehungsweise Kopfsteinpflaster und Beton, krebse, spüre ich, wie sich ein neues Gefühl in mir breit macht. An mir nagt der blanke Hass, während ich versuche, mich so an die Häuserwände zu drücken, dass ich ein wenig Schatten abbekomme. Fehlanzeige. Ist es wirklich das, was der Autor meines Führers mit der „ursprünglichen Atmosphäre“ in den Dörfern meinte?
Ich habe inzwischen drei Liter Wasser getrunken und war genau ein einziges Mal auf Toilette. Mein Körper beschwert sich lautstark, ich spüre jede Faser. Vor allem meine Füße leiden unter dem Beton. Was ist bloß los mit mir? Ich hatte mich so auf diese Reise gefreut, und nun stellt sich der Weg als absolute Zumutung heraus. Das ist nicht fair!
Ich ertappe mich dabei, wie ich die Augen nach einer Bushaltestelle aufhalte. Das wäre jetzt wirklich eine Option. Ich schreibe Gabi von meinem Elend. Mein einziger Trost ist ihre Antwort, dass auch der andere Weg einen nicht gerade auf Wolken bette.
Meine kleine Pause an einem Supermarkt bringt leider auch keine wirkliche Erholung, und so setze ich den Weg auf dem Zahnfleisch fort. Wie ist es möglich, dass ich den Camino Francés förmlich entlanggeflogen bin und mich gleichzeitig hier so quäle? Zunehmend frage ich mich, ob ich das Unterfangen wirklich packe. Dieser Zweifel an mir selbst ist das Schlimmste. Jeder Schritt kostet mich Überwindung, und aus der Ferne winkt mir bereits die nächste Bretterpiste zu. Ich zähle meine Schritte, höre Musik und wünsche mich weit weg.
Waschen, Schneiden, Föhnen auf dem Weg nach Fao
Als ich um viertel nach drei klatschnass geschwitzt eine Strandbar erreiche, kehre ich ein weiteres Mal ein. Ich muss eine Kleinigkeit essen und mich noch mal ausruhen, auch wenn ich gerade einmal 20 Kilometer gelaufen bin. Die Hitze setzt mir zu, die Füße schmerzen, ich bin ausgepowert. Die Vorstellung, noch weitere elf Kilometer bis nach Fao zu laufen, wirkt wie die Idee eines Wahnsinnigen.
Um mein Handy herauszuholen und übellaunig in die Tasten zu hauen, reicht meine Kraft natürlich noch locker, und so schicke ich digitale SOS-Schreie an zwei Freundinnen und an einen Kollegen, die meinen Weg verfolgen. Ich jammere, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stünde, dass ich nicht mehr könnte, dass die Strecke des portugiesischen Caminos zum Kotzen wäre, weil sie aus Beton und Brettern bestehe und nicht, wie beim letzten Mal, aus Natur, dass der verflixte Atlantik einfach immer gleich aussähe, dass die Leute unfreundlich wären und genauso missmutig schauten, wie ihr Fado klänge, dass so gut wie keine Pilger unterwegs wären und wenn dann nur deutsche Paare im Jack-Wolfskin-Partnerlook, die noch dazu nicht wüssten, wie Camino gehe, dass mir alles weh täte – kurz dass ich es hassen würde.
Meine Freundinnen spielen netterweise mit, versuchen mich zu motivieren, versprechen, dass es besser und ich bestimmt für meine Mühen belohnt würde. Ich will nichts dergleichen hören und jammere weiter. Mein Kollege hingegen steigt nur kurz auf mein Geheule ein, dann wäscht mir gründlich den Kopf. Ich müsse nach meinem erfolgreichen, ersten Camino wahrlich niemandem etwas beweisen und mache das alles nur für mich. Ich könne jederzeit aufhören und mich gemütlich an den Strand packen oder in einen Bus steigen und irgendwo zwei Wochen die Seele baumeln lassen. Das hier sei mein Urlaub, für den Fall dass ich es vergessen hätte. Er säße gerade im Büro, die Arbeit sei wie immer nervig und die Vorstellung, am Meer zu sein, würde er definitiv mit mehr Begeisterung feiern.
Etwas versöhnlich schließt sein Vortrag damit, dass er überzeugt sei, dass ich schon bald das nervige Gejammer einstellen würde, um das Beste aus meiner Zeit zu machen. Peng. Das sitzt. Ich muss bei allem Selbstmitleid zugeben, dass der Gute völlig Recht hat. Niemand zwingt mich, hier zu sein und wenn ich schon rumheule, kann ich es eigentlich durchaus im Stillen tun.
Ich fasse meinen Plan. Der Campingplatz von Rio Alto ist nur noch fünf Kilometer von hier entfernt. Dort werde ich heute Nacht schlafen, auch wenn laut Reiseführer nicht garantiert ist, dass Restaurant und Minimarkt aufhaben. Zur Not gehe ich hungrig ins Bett. Hauptsache, dieser Tag ist bald vorbei. Niemand hat gesagt, dass ich 31 Kilometer nach Fao laufen müsse.
Treibhaus-Alarm
Nachdem ich fast eine Stunde in der Bar herumgelungert habe, rapple ich mich ein letztes Mal für heute auf. Zähne zusammenbeißen, Audrey, du machst das hier freiwillig, verdammt, denk an etwas Schönes. Meine guten Vorsätze, weniger zu meckern, zerschellen zwischen der nächsten Portion Holzbretter, denn der Weg besteht für den nächsten Kilometer wieder aus Holzplanken, und das Meer rauscht mich blöde von der Seite an.
Als der Caminho endlich den Atlantik links liegen lässt, hoffe ich auf ein wenig Natur, doch vorerst darf ich mir mal wieder die schönsten heruntergekommenen Dörfchen zu Gemüte führen. Dazu gibt es wahlweise Beton, Steine und Kopfsteinpflaster. Endlich erreiche ich ländliches Areal. Zu meiner Linken und Rechten reihen sich Gemüsefelder und Treibhäuser auf. Die Luft um mich herum fühlt sich ebenfalls wie ein Treibhaus an. Ab Morgen soll es regnen. Ich kann es gar nicht erwarten.
Ein Bauernpaar, das auf dem Feld arbeitet, winkt mir zu und ruft mir Bom Caminho zu. Endlich mal. Die aufmunternden, guten Wünsche von Anwohnern und anderen Pilgern, wie ich sie auf dem Camino Frances den ganzen Tag über gehört habe, fehlen mir sehr. Ich werde das Gefühl nicht los, dass auf dem portugiesichen Jakobsweg viele Erstlinge unterwegs sind, die es nicht besser wissen, während es den Anwohnern hier in der Regel herzlich egal ist, wenn berucksackte Deutsche über ihre Holzwege laufen, auf der Suche nach innerer Einkehr oder was auch immer.
Peregrina, Peregrina
Ich bin gerade gedankenverloren mit mir selbst beschäftigt, als es hinter mir auf einmal „Peregrina, Peregrina“ brüllt. Sekunden später kreist mich ein Fahrradfahrer ein. Erst halte ich es für einen schlechten Scherz oder eine missratene Anmache, dann erkenne ich den Kerl wieder. Es ist der Radpilger, den ich auf meiner Free Walking Tour in Porto mit meinen Eltern getroffen haben.
Was für ein Zufall, dass ich ihm begegne. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass er einen Tag später gestartet ist als ich und mir deswegen heute directamente in die Hacken fährt. Wir tauschen uns kurz aus. Auch er tut sich schwer mit der Hitze. So machen wir uns gegenseitig Mut. Leider wird das unser letztes Stelldichein sein, denn als radpilgernder Bicigrino legt er natürlich ganz andere Distanzen zurück als kleine Fußpilger wie ich.
Bauchgefühl
20 Minuten später stehe ich vor dem Abzweig zum Campingplatz von Rio Alto. Das Areal liegt abseits des Weges. Ich kann nicht erklären, was es ist, das mich schnell entscheiden lässt, hier nicht zu nächtigen. Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei, hier, in der absoluten Walachei abzusteigen. Es gibt umliegend rein gar nichts. Falls der Minimarkt und die Bar auf dem Platz geschlossen sind, bin ich aufgeschmissen und kann meine Hauer maximal in die Gemüsezwiebeln ringsum schlagen.
Es sind noch sechs Kilometer bis zur Jugendherberge in Fao. Ich muss es einfach schaffen. Das sind etwas weniger als zwei Stunden und außerdem war das mein ursprünglicher Plan. Irgendwie wird es gehen. Man muss sich ja auch mal selbst herausfordern, finde ich. Und siehe da, wenig später führt der Caminho kurz durch Wald, und ich erschnuppere Eukalyptus. Vorhin, in der Strandbar, hat mir eine meiner Freundinnen eben diesen als Wunsch per WhatsApp bestellt. Sie wisse, wie sehr ich mich daran letztes Jahr in Galizien erfreut habe und wünsche mir einfach einen Walder voll Eukalyptus, schrieb sie.
Auch wenn ich einmal mehr auf einer Betonstraße laufe, möchte ich ausnahmsweise mal nicht meckern, denn ich genieße den Geruch des Caminos und den Schutz vor der Sonne. Als ich den Wald kurz darauf hinter mir gelassen habe, wartet erneut Kopfsteinpflaster auf mich.
Kann man nicht mehr toppen? Oh doch, kann man, denn der Eingang zum nächsten Ort, Apulia, weiß auf ganz besondere Weise zu glänzen. Er ist dabei, sich richtig für mich herauszuputzen, hatte aber wohl so früh nicht mit mir gerechnet, denn der Weg, auf dem ich gehen soll, wird gerade neu gemacht. Somit bekomme ich auch abseits des Meeres ein gewisses Strandfeeling, als ich durch den tiefen Sand wate.
Kleiner Deal mit dem lieben Gott
Als ich eine halbe Stunde später im Ortskern bin, flüchte ich mich in die hiesige Kirche. Ich brauche noch mal eine Sitzpause und Ruhe. Etwas himmlischer Beistand kann wahrlich auch nicht schaden. Ich sortiere mich eine Runde und bete, dass dieser Caminho zwar vielleicht schwerer ist, dafür aber ein Happy End zu bieten hat. Das würde ihn deutlich vom ersten unterscheiden, der happy war, aber für viel Chaos in meinem Leben sorgte.
Ich hoffe sehr, dass der liebe Gott gerade Zeit hat, sich auf meinen kleinen Deal einzulassen und breche auf. Als gutes Omen finde ich noch einen hübschen Stempel für mein Credencial.
Ich sehe rot
Ab jetzt sind es noch knapp vier Kilometer. In etwas mehr als einer Stunde sollte ich da sein. Ich bin seit neun Stunden unterwegs. Die vielen Pausen rächen sich und so wirkt eine letzte Stunde im Verhältnis jedenfalls zu den bereits gelaufenen wie ein Fliegenschiss.
Während ich den Ort langsam hinter mir lasse und erneut zwischen Gemüsefeldern entlangwandele, bemerke ich wieder das Pochen meines Beines. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, dem etwas mehr Beachtung zu schenken. Da kommt mir das Mäuerchen neben dem Feld doch gerade gelegen. Eine rauchen könnte ich auch noch mal. Inzwischen sind nur noch zwei Kilometer. Ich ziehe den Rucksack aus, zünde mir eine an und kremple mein Hosenbein hoch.
Es war wirklich eine grandiose Idee, das Bein zu tapen, muss ich feststellen. Oberhalb und unterhalb des Tapes leuchten beide Beine knallrot. Überall sind kleine Pickel. Mir schießen vor Schreck Tränen in die Augen. Das kann doch wirklich alles nicht wahr sein. Ich habe es 42 Tage blessurenfrei über den Frances geschafft und nun erwischt es mich nach zwei Tagen in Portugal? Was ist denn nur mit mir los? Hat mich etwas gestochen? Ist es von der Hitze? Reagiere ich ggf. allergisch auf die neue Hose? Wehmütig denke ich an Papas Hose zurück, die ich mir für meinen ersten Camino geliehen hatte. Ihr Baumwollstoff war alles andere als atmungsaktiv und der Schnitt alles andere als vorteilhaft, aber da hatte ich keine roten Beine. Oh damn it.
Während ich wie ein Häufchen Elend auf der Mauer hocke, hält neben mir ein Senior auf einem Fahrrad. Er feuert eine Salve portugiesischer Vokabeln auf mich ab. Ich verstehe sehr wenig. Erst nehme ich an, er wolle sich erkundigen, ob alles in Ordnung sei. Also lächle ich und sage okay, den Daumen in guter Andreas-Türck-Manier nach oben gereckt. Scheint ihn nicht weiter zu interessieren. Er redet und redet weiter.
Lustmolch oder Retter in der Not?
Hochkonzentriert versuche ich zu verstehen, was er von mir will. Ich bin so müde. Meine Lust jetzt mit einer Mischung aus Latein, Italienisch und Spanisch seine Wortsalven zu verstehen, hält sich sehr im Rahmen, doch ich werde ihn nicht los und so gebe ich mir Mühe.
Nun, da er meine ganze Aufmerksamkeit hat, spricht er endlich langsamer. Er will wissen, wo ich hinwolle. Fao, sage ich. Oh, das sei aber noch sehr weit, murmelt er, und ich fürchte kurz, mich verlaufen zu haben. Dann fällt mir wieder ein, dass ich in meinem Alltag vermutlich auch sagen würde, dass zwei Kilometer weit entfernt seien, wenn sich jemand z.B. nach einer Bushaltestelle erkundigen würde. Ich zucke mit den Schultern und lächle. „Kein Problem,“ sage ich nicht ganz wahrheitsgemäß.
Ob ich verheiratet sei, will er wissen. Die Frage finde ich jetzt ziemlich seltsam. Ungefragt erzählt er mir, dass er ein großes Haus habe indem ich heute essen und schlafen könne. Ich denke kurz, er scherze. Nein, er scherzt nicht und wiederholt immer wieder, ich solle jetzt mit in sein Haus kommen. Ich finde es ziemlich anmaßend. Als er registriert, dass das so nichts wird, ändert er die Taktik. Der Wald, durch den ich müsse, um nach Fao zu kommen, sei sehr gefährlich. Mantraartig trägt er mir sein seltsames Angebot vor – sicher fünf Mal.
Ich lehne fünf Mal ab, denn ich bin mir momentan nicht ganz sicher, wovon mehr Gefahr ausgeht – vom Wald oder von dem Typ. Gleichzeitig ärgere ich mich, dass ich als Frau mal wieder vom Schlimmsten ausgehe und dem Herrn vermutlich etwas völlig Verkehrtes unterstelle. Vielleicht hat er Mitleid und möchte mir wirklich nur helfen. Andererseits sendet mir mein Bauch sehr klare Signale: mach dich (im wahrsten Sinne des Wortes) vom Acker.
Ich bedanke mich, werfe meinen Rucksack über und marschiere entschlossen an ihm vorbei auf den Wald zu. Vergessen sind die Striemen und Pusteln auf meinen Beinen. Wenig später braust er auf seinem Fahrrad an mir vorbei und murmelt dabei schimpfend etwas vor sich hin. Ich bin wirklich erleichtert, als er außer Sichtweite ist und mir nicht etwa noch in den Wald folgt. Hier ist nämlich weit und breit kein Mensch. Der Letzte, den ich gesehen habe, war der Radpilger aus Porto.
Fao-nale
Der vermeintlich gefährliche Wald ist herrlich still, schattig und mit seiner Stimmung eine Wohltat für mich. Ich bin ein Waldkind. Bäume sind für meinen Akku natürliche Powerbanks.
Um halb sieben ist mein Tag nach zehneinhalb Stunden endlich ausgestanden. Keine Markierung auf der Strecke der letzten zwei Tage hat mich so jubeln lassen, wie diese.
Die Jugendherberge liegt gleich am Ortseingang. Ich checke ein und teile mir wenig später mein Zimmer mit zwei Belgierinnen Anfang 50. Auch sie sind zum Wandern hier, allerdings nicht auf dem Caminho, davon hören sie gerade zum ersten Mal. Die beiden sind unglaublich nett und kümmern sich um ihre erschöpfte Zimmergenossin. Ich werde mit Getränken und einem Energieriegel versorgt.
Von unserem Zimmer gelangt man auf eine große Terrasse, auf die ich meine Schuhe stelle. Ich will den netten beiden Ladies nach elf Stunden den Mief wahrlich nicht zumuten. Auch ich könnte vermutlich angenehmer duften und verschwinde ins Bad, wo ich vorsichtig das Tape von meiner Fessel löse. Es sieht zum Fürchten aus. Um meine Fesseln kreist je ein roter Ring. Mein ganzer Unterschenkel hat rote Streifen, an manchen Stellen gibt es Hitzepickel oder so etwas in der Art.
Das war wirklich eine tolle Idee, die Beine mit der langen Hose gegen die Sonne zu „schützen“, Audrey. Kein Wunder, dass es unterwegs gebrannt hat wie Hölle. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas Ähnliches gehabt zu haben und schicke besorgt Diagnosebilder an Mama, die mir auch nicht helfen kann. Abwarten und hoffen, dass es besser wird, ist ihre Devise. Die nette Belgierin lässt derweil eine Runde Aloe-Vera-Creme springen. Anders als meine Après Sun Creme brennt sie zumindest nicht, sondern kühlt.
Ich habe übrigens später bei Elke im Blog gelesen, dass vor allem Frauen beim weiten Wandern bei warmen Temperaturen anfällig sind für eine Hautreaktion, die den schönen Namen Wanderkrätze hat und die schlimmer klingt als sie ist. Ob es das war, oder eine allergische Reaktion auf meinen eigenen Schweiß, weiß ich nicht. Es blieb mir noch ein paar Tage erhalten und verschwand dann auf Nimmerwiedersehen.
Kurzer Abend
Nach Duschen, Waschen und Dehnen schlüpfe ich in meine Turnschuhe. Meine Füße hören augenblicklich auf, Fado zu singen und stimmen ein kurzes „Oh Happy Day“ an. Das wäre vielleicht auch eine Idee gewesen, für die sehr flache Betonstrecke die schweren Wanderschuhe gegen die Jogger einzutauschen. Nun gut, im Nachhinein ist man ja immer klüger.
Ich verlasse den gepflegten, weitläufigen Komplex der Jugendherberge, auf deren Gelände es sogar einen kleinen Pool gibt. Manche Zimmer haben Ausblick auf den Fluss, der hinter dem Gebäude fließt. Ich gehe in seine Richtung und begutachte den kleinen Platz mit Promenade und Klettergerüst, bevor ich weiter ins Dorf schlendere, auf der Suche nach ordentlichem Essen. Auch das ist heute etwas zu kurz gekommen, zumal ich ja bereits gestern Abend nicht unbedingt viel von meinem Sushi mit Gesicht verzehrt habe.
Ich finde ein Restaurant, das um diese Zeit bereits geöffnet hat. Der weiß behemdete Kellern schaut leicht pikiert auf mein Outfit. Mit meiner Leggings und dem leuchtend pinken Multifunktionsoutfit passe ich nicht so ganz in die hiesige, überraschend schicke Location.
Es ist mir egal. Ich bestelle Ente mit Reis aus dem Ofen, dazu einen Tomatensalat. Meine Unterschenkel schmerzen weiterhin. Die Leggings, die ich für abends dabei habe, hat einen völlig unnützen Reißverschluss am Knöchel. Dieser drückt sich nun bei jeder Bewegung in meine geschwollenen Beine. Unter dem Blick des Kellners wage ich es aber nicht, selbigen zu öffnen. Die Idee, morgen von der Trekking-Hose auf die Leggings zu switchen, um Pickel und Schwellung loszuwerden, hat sich damit auch erledigt.
Nach dem Essen schenke ich dem kleinen Ort keine weitere Beachtung mehr. Ich muss mich dringend ausruhen und gehe schnurstracks zurück in Richtung Jungendherberge. Mit meiner Abschlusszigarette hocke ich mich an den Fluss und genieße sie in Gesellschaft vieler quakender Frösche.
Um neun liege ich im Bett. Meine Schuhe habe ich vorsorglich unter das Dach der Terrasse gestellt, als ich meine Wäsche reingeholt habe. Heute Nacht könnte es regnen und morgen ist dann ein neuer Tag mit anderem Wetter. Dann wird alles gut. Je nachdem wie es mir geht, laufe ich vielleicht einfach nur sieben Kilometer und schlafe mich aus. Wissend, dass meine Mitbewohnerinnen erst später am Abend ins Zimmer kommen werden, schiebe ich mir die Oropax besonders tief rein und schlafe bis zum nächsten Morgen durch – leider, wie sich herausstellen wird. Aber das erzähle ich im nächsten Beitrag.
Kommentare & Anmerkungen
Konntest du mit mir mitleiden oder bin ich dir mit meinem Geheule einfach nur schwer auf die Nerven gegangen? Erinnerst du dich an Tage, wo du beim Wandern an deine körperlichen oder mentalen Grenzen gestoßen bist? Wie gehst du damit um? Wirst du wütend wie ich, motivierst du dich dann erst recht oder resignierst du?
Kennst du dieser Stück des portugiesischen Jakobsweges? War die Wegbeschaffenheit für dich auch so hart oder konntest du die ausgedehnten Spaziergänge auf den Holzbohlen vielleicht sogar richtig genießen?
Ich freue mich wie immer über deine Anmerkungen und nehme heute auch ausnahmsweise genervte Kommentare gern in Kauf. Ohne zu viel zu spoilern, darf ich versichern, dass nicht mein ganzer Camino aus Rumheulen besteht. Ab morgen geht es langsam bergauf und in spätestens drei Tagen ist die alte Camino-Audrey zurück.
Zeitreise
Vorwärts: Du willst wissen, was ich schreckliches verpasst habe, während ich tief schlief? Dann begleite mich von Fao nach Marinhas und finde es heraus.
Rückwärts: Hast du verpasst, wie ich gestern aus Porto heraus mein Balkentrauma begonnen habe, dafür aber mit Gabi in meiner Hütte belohnt wurde? Dann komm doch noch mal mit von Porto nach Lavra und begleite mich bei meinen Karrierechancen als Räuchermännchen, dem Terror der Balkenbeats und dem Fluch des Zauberlehrlings.
Wenn Mitgefühl rückwirkend helfen würde … gleich mal Wanderkrätze googeln… und meinen eigenen Fotos diagnostizieren… 😢
LG
Es hört sich tatsächlich schlimmer an, als es war. Da das Wetter am Tag darauf umschlug, war es schnell ausgestanden. Aber wie gesagt – ich hätte drauf verzichten können.
Und danke für dein Mitleid – ich nehme es auch rückwirkend gern an.
MitGEFÜHL … nicht MitLEID !! … Nein, das wäre ja so etwas von oben herab. Nicht mit mir 🙂
Ich ahne es, alles wird gut enden.
LG
Natürlich. Es ist ein Camino. Da endet es für gewöhnlich gut 😉
Oh wir werden im Herbst die Strandroute nehmen, letzten Herbst hatten wir die Landroute…
Das hört sich alles nicht gut an…
Ich hoffe auf deinen nächsten Bericht🙏
Lese immer voll Begeisterung deine Zeilen.
Liebe Grüße,
Michaela
Hi Michaela,
Ich freu mich, dass du immer noch mitliest! Ihr werdet bestimmt trotzdem Spaß haben! Das lag mehr an meiner Gesamtverfassung. Man kann den Küstenweg sehr sicher genießen, also macht das. LG, Audrey
Oh, Audrey, schon lange fiebere ich jeden Sonntag deinen Reiseberichten entgegen aber heute muss ich mal reagieren: sitze im Restaurant auf dem von dir verschmähten orbitur Campingplatzes und finde mich in deiner Einschätzung des heute zurück gelegten Weges total wieder!!! Das schönste mMee die ganze Zeit kann nicht über die Tristesse und die unangenehme Wegbeschaffenheit hinwegtäuschen. Das diesige Wetter tat sein Übriges. Es kann nur besser werden.
Liebe solidarische Grüße, Birgit
Liebe Birgit, so schön, dass du dich meldest. Das ganze Geschreibe ist ja brotlose Kunst, aber Kommentare sind das Plunderteilchen (oder so ähnlich).
Es beruhigt mich über die Maßen, dass es nicht nur mir so ergangen ist. Im Rückblick bin ich nach wie vor froh, dass es mich so abgef***t hat. Es hat mir ziemlich die Augen geöffnet. Ich dachte aber die ganze Zeit, dass das an mir und meiner Gesamstsituation lag. Da ich jetzt schon von ein paar Leuten gehört habe, dass sie die ersten Tage als ähnlich anstrengend, um nicht zu sagen ätzend, empfunden haben, frage ich mich gerade, ob es nicht doch auch am Weg lag 😂😂
Ich kann dir aber, aus der sicheren Entfernung von zwei Jahren, versprechen, dass es besser wird. Wenn du das Meer das nächste Mal siehst (denn damit ist ja nun bald für ein paar Tage Schluss) wirst du dich freuen. Und ab Spanien wird es eh super.
Wenn möglich, versuche kurz vor Santiago in der Herberge von Padron im Kloster unterzukommen (kleiner, aber lohnender Umweg). Da fand ich es umwerfend. Und am Tag vorher gibt es auch so eine (berechtigte) Kultherberge – hab den Namen vergessen.
Buen Camino – ich bin beruhigt, dass dein Restaurant offen ist 😂😂
Puh, also Du hast ja wohl das volle Programm. Unfassbar, was auf solchen Strecken in einem vorgeht. Genau davor habe ich ein wenig Sorge, gebe ich zu. Übrigens, ich könnte mir gut vorstellen, dass es diese Überhitzung ist, die Deine Beine in diesen farblichen Zustand brachten. Die lange Strecke, herrje irgendwie fühle ich Deinen Albtraum.
Ich hoffe, dass ich die Fortsetzung mitbekomme, ist ja echt spannend
LG Elke
Haha, ich habe versucht, es möglichst originalgetreu rüberzubringen. Es war die Pest 🤣🤣🤣 Aber im Rückblick war es wirklich lustig, sich an das eigene Leid zurückzuerinnern. Nur das mit den roten Stellen war nicht so amüsant. Daher war ich selbst lange danach froh, als dein Beitrag ggf. Klärung brachte.
Der nächste Morgen war dann noch mal ein richtiges Lowlight, aber ab dann ging es steil bergauf 😉
😘😘😘😘😘😘
Waaaahnsinn!
Ja, ich fühle mit dir! Nein, genervt bin ich nciht, denndein Geheule ist immer noch amüsant für mich. Und auf die Idee mit der Pilgerkrätze kam ich schon ganz zu Beginn! Bekomme ich nämlich auch immer, wenn ich nicht die Falke Socken mit dem sensitiv-Bündchen trage.
Ich habe sehr wohlwollende Leser 😉 Danke. Ich find es nach wie vor seltsam.
Ich hatte die gleichen Socken und Schuhe an wie immer. Aber ich glaube, dass die Gesamtdisposition auch eine Rolle spielt. Das ist vermutlich wie Herpes – den krieg ich auch nur, wenn ich mich sehr geärgert habe. Es ist Gott sei Dank komplett verschwunden. Aber hui, das sah übel aus.
Verteilt es sich bei dir auch schön über das gesamte Bein?
Nein, ich habe den Ausschlag nur oberhalb der Sockenbündchen. Und auch nicht immer.
Hm, ich starte in 5 Wochen in Porto und bin erstaunt über deinen Bericht. Ich bin letztes Jahr den Frances von Leon aus gelaufen und war begeistert- Nun hab ich mir den Küstenweg rausgesucht und bin jetzt unchlüssig, ob es denn so eine gute Idee ist. Ich bin gespannt wie es bei dir weiter geht.
Lass dich von mir bloß nicht aufhalten. Das war im Rückblick ebenfalls ein toller Caminho. Man muss sich nur drauf gefasst machen, dass jeder Weg anders ist, dann passt es. Und daran, dass man sich immer selbst mitnimmt. LG
Hallo Audrey,
freut mich, dass Du Dich jetzt doch zuerst für den Portugues entschieden hast – der steht ja bei mir als nächstes an (aber wahrscheinlich auf nächstes Jahr verschoben).
Ich bin gerade vom Mosel-Camino zurück und das „pilgern in schlechter Stimmung“ kommt mir sehr bekannt vor. Nur war bei mir der Weg schon fast zu Ende, bevor ich anfangen konnte, zu genießen… Werde davon blogtechnisch in den kommenden Wochen auch berichten, wenn ich mit dem Frances durch bin.
Augen zu und durch, manchmal geht es nicht anders – und wenn es im weiteren Verlauf stetig besser wird, ist ja alles gut 🙂
Bom Caminho
Stefan
Hi Stefan,
Wo schreibst du denn über den Frances? Das würde mich ja durchaus interessieren 😊
Und was den Mosel-Camino angeht, fand ich ihn herrlich. Aber da sieht man eben: man bringt sich immer selbst mit. Und das ist eine ziemlich gute Erkenntnis, wie ich finde 😉
LG
stefanspilgerspuren.wordpress.com
Das, was ich dort aufgeschrieben habe war eigentlich eher für mich gedacht. Teilweise ziemlich sachlich, kurz und knapp. Aber irgendwann dachte ich: Warum nicht? Schließlich habe ich mich vor meinem ersten Jakobsweg auch von Reiseberichten und Blogs ein bisschen inspirieren lassen.
Der Bericht vom M-C folgt dann erst nach Ostern, ich habe noch nichtmals meine Fotos sortiert 🙂
Oh je… der Start ist ja echt irgendwie voll in die Hose gegangen. Die stille Erwartung was schon mal erlebtes zu wiederholen – so was geht bei mir auch immer schief. Hoffentlich hast du den „Absprung“ bezüglich der Erwartung bald geschafft und konntest den Rest des Wegs genießen!
Der Absprung dauert ein paar Tage, und ich muss zugeben, dass es mir diebische Freude bereitet, meiner schlechten Laune an dieser Stelle den Teppich auszurollen.
Aber natürlich finde ich den Absprung. Und eine große Erkenntnis gibt es obendrauf. Insofern alles tutti 😊
Allerdings sollte es tatsächlich auch eine kleine Warnung sein, dass sich tatsächlich nichts wiederholen lässt.
Schöne Ostertage, liebe Claudia
Bin mit meinem mann den Camino Portugues ab 8. 4. gegangen. Zwei Tage an der Küste dann den Central. Es war unsere erste Pilgerreise.
Erst mal zu dir, ich bewundere dich das du den Camino France gegangen bist. Bin mir nicht sicher ob ich den schaffen würde. Das du am Ende deiner Kräfte bist, kann ich verstehen bei Hitze könnte ich nicht gehen.
Trotz aller Mühen und auch einigen Tränen fand ich den Weg super .
Schöne Natur, freundliche Menschen und einige schöne Begegnungen gaben auf uns gewartet.
Nächstes Jahr gehen wir noch von Santjago nach Finisterre.
Dir alles gute .
Liebe Ingrid,
Danke für deine Rückmeldung. Ja, der portugiesische Weg hat auch seine Highlights. Der 4. Tag, den ich heute veröffentlicht habe, war so eins. Und das Wetter spielt auch immer eine wichtige Rolle. Wenn dann noch die richtigen Leute dazukommen (und die kommen bei mir kurz vor Spanien), fügt sich alles in Wohlgefallen.
Danke für deine guten Wünsche. Das Stück Santiago – Finisterre kann ich absolut empfehlen.
Liebe Grüße
Audrey
Ähnliche Ausschläge an den Fußfesseln treten bei mir hin und wiieder ab April bei wärmeren Temperaturen auf. Und da ist es vollkommen egal, ob ich Falke-Socken oder einen anderen Socken trage. Eher ist entscheidend, dass ich alle drei bis vier Stunden für ca. 10 Minuten aus den Socken herauskomme, um ein wenig abzutrocknen. Das hilft dann schon etwas. Aber es wird alles gut!
LG
Bernhard
Liebe Audrey,
uhhh, das kommt mir bekannt vor… Ich hatte mir für meine erste große Reise (Australien 2012) auch eine Wanderhose gekauft. So suuuuuper praktisch, konnte man mit Zipper abtrennen… Dummerweise hatte ich nach wenigen Stunden schon überall so einen Ausschlag. Und wir waren nicht einmal richtig wandern… Seitdem trage ich nur noch enge Hosen und wandere auch grundsätzlich in Laufleggings 😉
Und das Mädel mit den Chucks ist ja cool. Muss ich mir mal genauer anschauen…
Schöne Grüße
die Flip-Flop-Wandererin 😉
Ich hab die Hose danach noch oft angehabt und nie wieder Probleme gehabt. Es muss irgendwas anderes gewesen sein. Aber das brauche ich echt nie wieder 😂