V (Rheinsteig) – Von Leutesdorf nach Rengsdorf

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Tag 5 auf dem Rheinsteig – ich frühstücke direkt vom Rollator, tanze Rucksack-Limbo, umarme Bäume, pausiere mich zu Tode und ertränke all das in einer großen Ladung Sauce Hollandaise (5. Oktober 2017, ca. 19 km)

Rollator mit Frühstück

Heute Morgen wird mir das Frühstück wie angekündigt im Zimmer serviert, wobei der zweckentfremdete Rollator als Transportmittel und Tablett dient. Ich kann mir das Lachen nur mühsam verkneifen. img_7884Die voll bepackte Gehhilfe ist wahrlich ein Bild für die Götter. Obwohl es sonnig aussieht, soll es laut meiner Vermieterin Regen geben. Man darf also gespannt sein, ob ich wieder mit leichtem Niesel bedacht werde oder ob diesmal mehr geht.

Ich möchte wissen, ob sie eine empfehlenswerte Unterkunft in Rengsdorf kenne. Leider kann sie mir keinen konkreten Tipp geben und bei Booking.com ist die Lage leider auch nicht so rosig, dafür aber teuer (60 Euro aufwärts). Der Rheinsteig ist generell ein recht teures Vergnügen: ich zahle in der Regel zwischen 40 und 50 Euro pro Nacht mit Frühstück. Für jemanden, der eigentlich nur irgendwo schlafen möchte, eine ziemliche Stange Geld.

Das inkludierte Frühstücksangebot habe ich allerdings inzwischen wirklich zu schätzen gelernt, denn lange nicht jeder Ort hat einen eigenen Bäcker und Supermärkte haben absoluten Seltenheitswert. Das hätte ich vorher übrigens auch nicht erwartet.

Nach ausgiebigem Kaffeegenuss und Broteschmieren rufe ich daher kurzerhand die Tourist-Information in Rengsdorf an, und siehe da – man könne mir sicher weiterhelfen, verspricht die Dame am Telefon. Sie würde ein paar Anrufe tätigen und sich dann wieder melden. Eine halbe Stunde später ruft sie zurück. Sie habe ein Zimmer, das ich nur noch bestätigen müsse. Ein kurzer Anruf, dann ist alles geklärt – ab 16 Uhr bin ich im Hotel Waldterrasse herzlich willkommen, sagt man mir.

Auf dem Weg zu Schwiegertochter gesucht

Und so mache ich mich um zehn Uhr auf in Richtung Westerwald. Vor meinem inneren Auge kreisen die vertrauten Gesichter von Schwiegertochter-Gesucht Beate samt Mutter. Schön, wenn man in Stereotypen denkt, denke ich und denke über eine passende Alliteration für meine Wenigkeit nach, um mich ordnungsgemäß vorstellen zu können.

Die ordentliche Audrey – zu langweilig und unwahr. Ohrsteckerträgerin Audrey? Ohrstecker sind kein Hobby. Ornithologen-Audrey? Ein Hobby, aber nicht meins. Die ortsunabhängige Audrey? Langweilig… Nun, zwischen mir und einer Karriere als Texterin beim Ärr-Tee-Äll liegen noch ein paar Schritte.

img_7888Die erste Dreiviertelstunde laufe ich Serpentinen auf schlammigen Waldstücken und tanze sogar ein bisschen Limbo, um unter einem Baum hindurch zu tauchen. Als es zu nieseln beginnt, mache ich in einer (von vielen) Schutzhütten Pause und habe einen tollen Blick auf Andernach.img_7889

Plötzlich höre ich Stimmen – keine Sorgen, nicht in meinem Kopf – und kurz darauf laufen die Kölner von gestern an mir vorbei. Wir unterhalten uns kurz. Auch sie hatten eine Unterkunft in Leutesdorf und haben sich angesichts der überschaubaren Möglichkeiten vor Ort in der Unterkunft Essen machen lassen Ich erzählte vom super Pizza-Dönermann, dem sie nicht so recht getraut haben. Großer Fehler, kann ich nur sagen!

Pause von der Pause

Dank der Pizza (?) komme ich heute irgendwie viel zu gut voran. Mein Zimmer in Rengsdorf ist erst um vier fertig und so lege ich immer mal wieder Zwangspausen ein. Ausblick von einer der vielen Schutzhütten am RheinsteigDas trifft sich übrigens hervorragend mit dem Regen, der immer wieder einsetzt und den ich so jedes Mal abwarten kann. Schutzhütten gibt es hier wirklich genug.

Die Kölner, die ich zwischendurch längst wieder überholt hatte, ziehen mich entsprechend bei meiner dritten Pause auf: ich würde heute aber sehr viel rauchen und entspannen. Aber ich sei dabei ja immer noch schneller als sie. Recht haben sie.

Der Rheinsteig verläuft nun erst mal auf einer Anhöhe und so stiefle ich durch Felder in tristem Grau in Grau. img_7893Einzige Abwechslung sind zwei für meinen Geschmack recht hässliche Holzfiguren und verschiedene Erklärtafeln, die mir den Wald näher bringen. Auf einer werden die lokalen Schmetterlinge präsentiert. So finde ich zumindest noch heraus, dass es sich bei einem Exemplar, das ich gestern gesehen habe, um einen Admiral gehandelt hat. Den habe ich in freier Wildbahn tatsächlich zum ersten Male gesehen.

Eins mit dem Wald – ich umarme Bäume

Ich bin gerade aus dem Wäldchen raus, als es schon wieder zu regnen beginnt. Ich kehre also noch mal in das kleine Waldstück um, wo ich aus dem Augenwinkel eine Bank gesehen habe und verpacke dort meinen Rucksack in seinem Regenschutz. Es wird schlagartig dunkel. Da kündigt sich ein ordentlicher Schauer an. Wer läuft an mir vorbei? Na klar. Das Ehepaar aus Köln. Sie schauen extrem verwundert, weil sie mich erneut in Gesellschaft einer Sitzgelegenheit antreffen. Ich zeige auf die Wolken und äußere meine Befürchtung, dass es gleich richtig losgeht, aber sie quittieren es nur mit einem unbekümmerten Schulterzucken. Muss ja jeder selbst wissen, denke ich, während ich meine Wind- und Regenjacke aus ihrem Beutel befreie und anziehe.

Während ich noch überlege, was ich jetzt machen soll, weil hinter dem Waldstück freies Feld beginnt, wird mir die Entscheidung abgenommen: aus dem Nichts setzt ein lautes Prasseln ein. Ich springe binnen Sekunden von meiner Bank auf und tatsächlich, nur wenige Meter vor mir sehe ich, wie eine Wand voll Regen runter kommt und dann erklingt auch schon ein heftiger Donnerschlag. Wind heult auf. Ich schaue mich um. Eine Schutzhütte gibt es diesmal nicht. Also bleibt mir wohl nur der Wald als Unterstand. Das Blattwerk über der Bank ist noch dicht, doch fünf Minuten später bahnen sich die ersten Tropfen einen Weg herunter zu mir.

Eine riesige Eiche als natürlicher Regenschutz am RheinsteigIch begutachte die riesige Eiche zu meiner Linken und stelle meinen Rucksack auf die eine Seite und mich auf die andere. Ich presse mich so eng wie möglich an ihren Baumstamm und tatsächlich, obwohl um mich herum die Welt untergeht, bleibe ich fast trocken, während ich meine Eiche umarme. „Mein Freund, der Baum“ singt Alexandra in meinem Kopf. Gott sei Dank ist mein Freund der Baum anders als ihrer nicht tot, sondern strotzt nur so vor Ästen und Blättern.

Als der Wolkenbruch 20 Minuten später vorbei ist, kann ich mein Glück kaum fassen. Ich bin tatsächlich ziemlich trocken und kann meinen Weg unbeschadet fortsetzen, auch wenn es nun eine recht schlammige Angelegenheit ist. Hier wäre tatsächlich nichts gewesen, was auch nur entfernt Schutz geboten hätte. Ich frage mich, was die Kölner gemacht haben. Die müssen voll vom Regen erwischt worden sein.

img_7897-1Eine Dreiviertelstunde später laufe ich, nachdem ich an unzähligen Streuobstwiesen (irgendwie immer Apfel) vorbeigekommen bin und einen weiteren Wald durchquert habe, hinab zur Wied. Es geht über eine alte Steinbrücke, die ich ob des Grau in Grau nicht fotografisch festgehalten habe.

img_7899Kurz darauf bin ich an der Schloss-Ruine von Altwied. Ich schenke mir eine Besichtigung, denn ich möchte schnellst möglich weiter. Burgen kommen wahrlich noch genug in den nächsten Tagen. Dann ist das Wetter auch sicher verlockender.

Auf WIED-ersehen

Gleich um die Ecke befindet sich eine Bushaltestelle, und wer steht dort unter? Meine Kölner Laufgenossen, die Ponchos zum Trocknen über die Rucksäcke geworfen. Wir unterhalten uns ein letztes Mal. Die beiden werden jetzt den Heimweg antreten. Der Regen habe sie nicht weiter gestört, erzählen sie, schließlich hätten sie ihre Ponchos dabei gehabt.

Ich selbst bin ja überhaupt kein Poncho-Fan, weil man darunter immer so schnell schwitzt. Anders als ich sind die beiden froh, dass die Dinger auf diese Weise wenigsten auch mal zum Einsatz gekommen sind. Wir verabschieden uns und sie geben mir noch einmal mit, dass das schönste Stück noch kommen wird, nämlich rund um Assmanshausen. Dann kommt ihr Bus.

Die Pulvermühle am RheinsteigIch hingegen verlasse den Ort bergauf an einer Kante entlang, von der ich auf die Straße unter mir blicken kann. Manchmal denke ich schon, dass ein falscher Schritt böse Auswirkungen haben könnte. Die Böschung hinab und auf die Straße möchte ich jedenfalls eher ungern kugeln. Nach einem kleinen Boxenstopp in der nächsten Schutzhütte (Pipistopp, zum gefühlt 15. Mal heute -es ist unfassbar, ich trinke gar nicht so exorbitant viel), geht es wieder abwärts zur Pulvermühle, inzwischen einem Restaurant. Ich überlege, ob ich hier kurz Pause mache, entscheide mich dann aber dagegen.

Vom Almblick zur Bank der Riesen

Ich tauche im Anschluss einmal mehr in den Wald ab und nach kurzer Zeit geht es wie angekündigt steil bergauf. Der nächste Spot heißt wohl nicht umsonst „Almblick“. Ich quäle mich also nach oben. Oben angekommen, bin ich ein bisschen enttäuscht. Der gute Platz ist von einer Lady mit Hund belegt und ich möchte mich da jetzt nicht nebenquetschen.

img_7905So gehe ich weiter, noch höher, und als ich eine Wiese erreiche, bricht in genau diesem Moment die Sonne endlich durch die tief hängenden Wolken. Der Kontrast zwischen grauer Wolke und blauem Himmel ist enorm. Die Imposanz der Natur zeigt sich deutlich und im direkten Eins zu Eins mit den Gewalten fühle ich mich dann doch unfassbar klein.

Kurz darauf bin ich am Ausblick „Schau ins Land“ und das ist genau das, was ich tue. Ich schaue ins Land, und es ist wirklich atemberaubend. In weiter Ferne sehe ich den Rhein, wie er sich um Neuwied schlängelt und denke mir, wie schön es sein müsste, wenn Neuwied nicht von diesem grauenhaften Meiler gestraft wäre, der mich bereits mehrere Stunden optisch begleitet und der einfach jedes Panorama versaut.Aussicht vom Ausblick Schau ins Land bei Rengsdorf am Rheinsteig

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Besonders witzig hier oben finde ich die „Goliath-Bank“, die mitten auf der Wiese steht. Sie sieht aus wie eine normale Bank, nur dass sie überdimensional groß ist. Es passiert mir wirklich selten, dass ich beim Sitzen die Beine baumeln lassen kann (sieht man auf diesem Bild leider nicht – der Nachteil am alleine Wandern: Ganzkörperfotos fallen flach). Diesmal passiert es und so schaue ich mit baumelnden Beinen für die nächsten zehn Minuten ins Land.

Der Unterschied zwischen Luft- und Lauflinie

Inzwischen ist es zwanzig nach vier, und so mache ich mich an die letzten Meter. Ich bin jetzt direkt vor Rengsdorf und wähne mich schon quasi im Hotel, aber da habe ich die Rechnung natürlich ohne den Rheinsteig gemacht. Denn obwohl Google Maps mir sagt, ich sei in ca. 15 Minuten am Ziel, dauert der tatsächliche Weg deutlich länger.

Blöd von mir, mich auf die Aussage der Dame von der Tourist-Information zu verlassen, die sagte, meine Unterkunft läge direkt am Rheinsteig. Ich folge also brav den Rheinsteigmarkierungen und laufe und laufe, vorbei am Sportplatz, am Freibad und durch die Walachei in einem großen Bogen um Rengsdorf herum. 30 Minuten später reicht es mir. Also doch Google Maps. Und – Überraschung – nach wie vofr 15 Minuten, dann bin ich da.

Fantastisch. Und so gehe ich diesmal quer durch den Ort und erreiche tatsächlich nach einer Viertelstunde mein Ziel. Der Rheinsteig führt hier tatsächlich vorbei, aber eben erst am Ortsausgang. Dieses Spektakel soll mich nicht zum letzten Mal erwartet haben.

Hochleistungsschuhreiniger

Das Beste an meinem Hotel ist mit Abstand die Schuhstation davor. Es handelt sich um eine Luftspritze, die so viel Schmackes hat, dass sie auch das letzte Körnchen Dreck vom Schuh pustet. Meine Wanderschuhe sehen aus wie neu, als ich den Laden betrete, an dessen Theke sechs ältere Herren sitzen, die mich mit großem Hallo begrüßen. Endlich tut mal jemand was für die Frauenquote.

Die Inhaberin, die sich gerade hinter der Theke zu schaffen gemacht hat, nimmt mich freundlich in Empfang und gibt den Herren freundlich zu verstehen, dass sie jetzt mal ein paar Minütchen Sendepause haben. „Bis später“, rufen sie mir hinterher, als die Wirtin mich auf mein Zimmer bringt. Ich bin mal wieder froh, am Ziel zu sein, schäle mich aus meiner Wandermontur und hüpfe unter die Dusche. Als ich wieder halbwegs fit bin, begebe ich mich nach unten.

Die Anzahl der Thekengäste ist inzwischen auf mindestens zehn gewachsen. „Da sind Sie ja wieder“, werde ich begeistert begrüßt, als ich mich an einem der Tische mit meinem Tagebuch niederlasse, in sicherer Entfernung zur Theke. Der Laden hat sein eigenes Restaurant. Verhungern werde ich hier also nicht.

Foto-Lovestory mit ohne Mario

Ich bestelle mir als Vorspeise ein Weizen und fange an, meine Erinnerungen aufzuschreiben. Es dauert ungefähr fünf Minuten, bis Mario an meiner Seite ist. Mario ist vermutlich irgendetwas in den Siebzigern und kam vor vielen Jahrzehnten als Gastarbeiter aus Italien nach Deutschland, erzählt er mir, denn er möchte sich jetzt mit mir unterhalten. Ich solle mal nicht so viel schreiben und lieber mit ihm und den anderen reden.

Ich erkläre Mario, dass ich heute 20 Kilometer gelaufen bin und von Bonn nach Wiesbaden unterwegs bin und meine Eindrücke aufschreiben möchte, bevor sie verloren gehen. Er quittiert die Information mit einem Achselzucken. Wieso mache ich überhaupt Urlaub in Deutschland? Ich müsse nach Italien. Da sei es schön. Da mache man Urlaub. Das könne er mir auch beweisen.

Und dann setzt sich Mario auf den Stuhl neben mich, packt sein Smartphone aus und zeigt mir Fotos von sich und seiner Familie in Italien. Den Wisch-Mechanismus, um von Bild zu Bild zu springen, hat er noch nicht ganz raus. Immer wieder bewegt er den Finger in die falsche Richtung, und es starren mich die immer gleichen Leute an, so dass ich kurz darauf das Gefühl habe, ich sähe Bilder von Bekannten. Nach wenigen Minuten der Einführung wird es Mario langweilig. Er drückt mir sein Handy in die Hand, erklärt mir, in welche Richtung ich wischen solle und gibt mir den Auftrag, mir seine Urlaubsbilder anzusehen, während er sich zurück an die Theke trollt.

Ich komme dem pflichtschuldigst nach, bin aber nach vier Minuten von den Sonnenuntergängen mit mir fremden Menschen am Meer leicht gelangweilt. Ich gehe an die Theke und gebe ihm sein Gerät zurück: „Sehen Sie, das ist echter Urlaub!“, sagt Mario und nickt mir begeistert zu. Ich nicke artig zurück und bestelle wenig später mein Abendessen.

Sauce Hollandaise mit Essen

Die Karte lässt mich Schmunzeln. Vor nicht allzu langer Zeit, habe ich mit einem meiner Kollegen ein Gespräch zum Thema kulinarische Highlights in der dörflichen Küche geführt. Ich erzählte damals, dass man bei mir zuhause, wenn es festlich wird, anlassunabhängig (Taufe, Kommunion, Hochzeit, Begräbnis – die großen Vier) zu allem, aber wirklich zu ALLEM, Sauce Hollandaise serviert. Schweinemedaillons mit Sauce Hollandaise, Gemüse mit Sauce Hollandaise, Kartoffelgratin unter Sauce Hollandaise.

In Erinnerung an dieses Gespräch fällt meine Wahl auf Schnitzel Hawaii, einem Schnitzel mit Sauce Hollandaise, Ananas und Käse überbacken, dazu Kroketten. Als ich mir kurz darauf die zwei (!) Schnitzel samt vier Kroketten rein gedonnert habe, bin ich zwar im Fresskoma, aber glücklich. Traumhaft. Ich schreibe noch ein wenig weiter, auch wenn Mario im Hintergrund schwach protestiert.

Wenig später taucht der Kellner an meinem Tisch auf und fragt mich, welchen Kurzen ich trinken möchte, einer der Herren gäbe eine Lokalrunde. Ich lasse mich von eben diesem Herren beraten, und wir entscheiden uns gemeinsam für Haselnuss-Schnaps (das ist was für Frauen!). e525b454-170a-4448-a931-8831c879a5b1Im Anschluss ist mein Magen aufgeräumt, und ich bin herrlich müde. Sehr zum Bedauern der Pensionärsrunde verabschiede ich mich gen Bett, um noch einen Blick auf das Fußball-Länderspiel werfen zu können.

Morgen möchte ich nach Möglichkeit 26 km gehen und über Sayn nach Vallendar laufen. Dann wäre ich schon wenige Kilometer vor Koblenz. Ich schlafe noch beim Länderspiel ein und Träume von Riesenbänken in Hollandaise-Flüssen.

Zeitreise

Vorwärts: Kommt man mit so viel Sauce Hollandaise im Bauch am nächsten Tag von der Stelle? Schau selbst auf dem Stück von Rengsdorf nach Vallendar und sei dabei, wenn ich einen unfreiwilligen Striptease im Wald hinlege, wie Cheetah einen Hang hinabklettere, den Knaben im Moor mime, Master Yoda beim Urlaub erwische und ausschlage, mit dem Pizzalieferanten romantisch durchzubrennen .

Rückwärts: Du hast verpasst, wie ich im Rollator-Hotel gelandet bin und weißt auch nichts von der fabelhaften Welt der Tiere am Vortag? Dann laufe doch einfach noch mal mit mir von Bad Hönningen nach Leutesdorf und triff auf das täglich grüßende Murmeltier, Brathähnchen im Gladiatorenkostüm und Synchronsprecherhirsche.

Hast du den Anfang verpasst und möchtest die ganze Wanderung nachlesen? Dann geht es hier entlang zu Etappe eins von Bonn nach Königswinter.

Kommentare und Ergänzungen

Warst du selbst auf dem Rheinsteig unterwegs? Kennst du das, wenn du fast am Ziel bist, und die Wegführung dann noch mal einen schönen Extrakilometer oder zwei für dich bereithält? Wie gehst du damit um? Kennst du meine heutige Etappe? Was hat dir gefallen, was eher nicht so und gibt es noch etwas zu ergänzen?

Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar.

Ich muss das weitersagen

11 Gedanken zu „V (Rheinsteig) – Von Leutesdorf nach Rengsdorf&8220;

  1. Der Mario ist ja ein lustiger Kerl! 🙂 Aber du hast dann deine Ruhe zum Schreiben ja doch noch gefunden. Ich befürchtete schon, der Abend mit der Pensionärsrunde würde noch lang mit vielen Diskussionen.

    1. Der Mario war ein absolutes Original. Allein diese Aktion mir sein Handy da zu lassen und mich da die Fotos durchschauen zu lassen.
      Ich sage dir, ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass irgendein Bild kommt, bei dem ich Supermario sehe!

  2. Ui, jetzt muss ich mich aber mit meinen Rheinsteigberichten beeilen, wenn du von Rengsdorf gleich bis Vallendar gelaufen bist. Ich habe mir dafür 2 Etappen gegönnt.
    Ein toller Bericht! Ich freue mich immer einen Ast, wenn ich Post von dir bekomme!

    Im Frühling will ich den König-Ludwig-Weg von Starnberg nach Füssen laufen. Das wäre mein erster Thruhike mit Gepäck. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das packe. Ein Versuch ist es wert.

    1. Ach Aurora, es ist so toll von dir, dass du hier immer so nett kommentierst! Danke!!
      Und Starnberg – Füssen ist sicher super. Kenne beide Orte und die Landschaft ist grandios.
      Ich werde im April mit meiner Jakobsweg-Freundin den Elisabeth von Bingen Weg machen. Und im Sommer plane ich den Malerweg. Und den Müllertal-Trail im Herbst. Da kommt dann auch noch mal einiges zusammen.
      Mal ganz abgesehen davon, dass ich hier noch zwei Jakobswege verbloggen will 😊

  3. Hey Audrey, dein Blog macht Bock! 😉 Spannend geschrieben und mit schönen Bildern geschmückt schafft er das, was ein Blog schaffen muss: mich bis zur letzten Zeile zu umarmen. Weiter so!
    Grüßle aus Benztown, Chris aka Roberto 😉

  4. Mit den Stammtisch- und Thekengästen bin ich selbst vorsichtig geworden. Ich wurde einmal in Tirol zu einer Stammtischrunde hinzu gebeten, weil man nicht wollte, dass ich alleine an einem Tisch saß. Der Abend dauerte recht lange (bis jeder am Tisch eine Runde ausgegeben hatte) und so verpennte ich am nächsten Morgen das Frühstück um beinahe eine Stunde. Weil Ruhetag war, musste der Wirt um 9 Uhr in einem ein paar Kilometer entfernten Ort auf der anderen Seite des Inn sein. Er hat es mir dankenswerter Weise schon um 8:55 Uhr mitgeteilt…

Und was sagst Du?